Stolperstart für Ausländer in den Job
Studie: Uniabsolventen fehlt Hilfe für Arbeitseinstieg
Berlin. Ausländer mit deutschem Studienabschluss haben es nach einer neuen Studie oft schwer, hierzulande auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Hochschulen, Firmen und Behörden müssten gemeinsam Rahmenbedingungen verbessern und Übergänge in den Job erleichtern, um das Potenzial dieser Zuwanderer zu nutzen. Dies ergibt sich aus dem Report »Zugangstor Hochschule«, den der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration am Dienstag in Berlin vorlegte.
Unter denjenigen Studenten, die nach ihrem Abschluss gern in der Bundesrepublik bleiben wollen, seien rund 30 Prozent mindestens ein Jahr und damit vergleichsweise lang auf Stellensuche. Dabei seien diese Hochschulabsolventen eigentlich hoch qualifiziert, mit teilweise guten Sprachkenntnissen und Erfahrungen mit dem Leben in Deutschland. »Wenn die derzeitige Entwicklung anhält, werden zwischen 2015 und 2020 knapp 240 000 internationale Studierende einen deutschen Abschluss erwerben«, so die Untersuchung mit Vergleichsdaten zu Deutschland, Kanada, den Niederlanden und Schweden. Mittel- bis langfristige Erhebungen zeigten, »dass internationale Absolventen in Deutschland beruflich ähnlich erfolgreich sind wie ihre deutschen Kommilitonen«.
Gründe für einen Stolperstart in den Job seien oft fehlende Netzwerke. Zudem brauchten viele ausländische Hochschulabsolventen intensive Hilfestellung beim Einstieg, fänden jedoch an ihren Hochschulstandorten nur lückenhafte Unterstützungsangebote vor, die zudem häufig zu spät ansetzen. Auch zeigten sich viele Arbeitgeber »zurückhaltend«, und Ausländerbehörden entschieden nicht einheitlich.
An 55 Prozent der deutschen Hochschulstandorte besetzen große Firmen ihre offenen Stellen bereits aktiv mit ausländischen Absolventen, ermittelten die Integrationsforscher. »Anders die kleinen Unternehmen mit unter 50 Mitarbeitern: Obwohl mehr als die Hälfte dieser Betriebe heute schon Schwierigkeiten hat, ihre Akademikerstellen zu besetzen, werden internationale Absolventen von ihren Personalplanern so gut wie nie als Zielgruppe erkannt.« dpa/nd
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