Hacker könnten Daten von CIA-Agenten erbeutet haben

Washingtoner Experten vermuten hinter Cyberangriff China

  • Lesedauer: 2 Min.
Bei der Cyberattacke auf die Personalverwaltung der US-Regierung haben Hacker einem Zeitungsbericht zufolge hochsensible Daten abgegriffen, möglicherweise auch über CIA-Agenten.

Washington. Wie die »Washington Post« am Freitag (Ortszeit) berichtete, laufen Ermittlungen zu zwei Angriffen auf die Datenbank der Personalverwaltung (OPM), die »sehr sensible« Informationen enthalte. Da die Datenbank möglicherweise auch Angaben über CIA-Agenten enthalte, könnten diese von den Hackern enttarnt werden.

Laut dem Zeitungsbericht sind in der OPM-Datenbank Informationen über das Privatleben und die Finanzlage von Regierungsmitarbeitern, ihre Familie, Freunde, Nachbarn und Auslandskontakte gespeichert. Die US-Regierung hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, bei der Cyberattacke auf die Personalverwaltung seien persönliche Daten von bis zu vier Millionen aktiven und ehemaligen Regierungsangestellten abgegriffen worden.

Der Angriff wurde demnach bereits Ende 2014 vor der Einführung neuer Sicherheitssysteme verübt. Medienberichten zufolge führt die Spur nach China. Die Gewerkschaft der Regierungsangestellten hatte am Donnerstag kritisiert, dass die Hacker wegen mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen Daten aller Mitarbeiter der Bundesbehörden abgegriffen haben könnten. Die Personalverwaltung habe unter anderem die Sozialversicherungsnummern der Mitarbeiter nicht verschlüsselt.

»Die offene Frage ist, ob es auch CIA-Leute treffen wird«, sagte ein US-Regierungsvertreter. »Das wäre eine Riesensache. Sie könnten dann beginnen, Identitäten aufzudecken.« Ein Sprecher des OPM sagte, es werde geprüft, wie viele Menschen von dem Angriff betroffen seien und ob Informationen entwendet wurden. Informationen, wonach der Cyberangriff von China aus ausgeführt wurde, wollte der Sprecher nicht bestätigen.

James Lewis vom Politikinstitut CSIS in Washington sagte aber wie andere Experten, viel deute auf den chinesischen Geheimdienst hin. »Es ist normal für Geheimdienste große biographische Datenbanken zu ihren Gegnern anzulegen«, sagte Lewis der Nachrichtenagentur AFP. Die Analyse riesiger Mengen persönlicher Daten sei für Geheimdienste ähnlich wie für Unternehmen von großem strategischem Vorteil. AFP/nd

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