Schlichtung bis zur letzten Minute

Vier Wochen zähe Verhandlungen zwischen GDL und Bahn

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Die Schlichtung im Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) war bei nd-Redaktionsschluss am Donnerstagabend noch nicht beendet. Man werde den vereinbarten Zeitraum bis in die Nacht ausschöpfen, teilte die GDL am Vormittag mit. Vier Wochen hatten Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (LINKE) und der frühere brandenburgische Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) versucht, einen Ausweg aus dem festgefahrenen Konflikt zu finden. Zuvor hatte die Gewerkschaft ihre Mitglieder insgesamt neun Mal zu Arbeitskämpfen aufgerufen. Über den Verlauf der Schlichtung wurde seit deren Beginn nichts bekannt.

Die GDL verlangt einen eigenständigen Tarifvertrag für alle ihre Mitglieder in den Berufsgruppen des Zugpersonals. Sie fordert außerdem fünf Prozent mehr Lohn, die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine auf 38 Stunden und die tarifliche Begrenzung der Überstunden. Das Unternehmen im Bundesbesitz lehnte es bis zur Schlichtung ab, mit den Lokführern einen Tarifvertrag für einzelne Berufsgruppen zu vereinbaren, der andere Inhalte hat als der Konzerntarifvertrag mit der zum DGB gehörenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft.

Hintergrund der Auseinandersetzungen bei der Bahn ist ferner das vom Bundestag am Ende Mai verabschiedete Tarifeinheitsgesetz, welches die Kampfkraft der GDL und anderer kleinen Gewerkschaften stark einschränken würde. balc

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.