Kanzleramt sucht Journalistenquellen
Skandal um Pressefreiheit trifft nun auch das Kanuzleramt und das Innenministerium/ Untersuchungen wegen Geheimschutzverstößen
Berlin. Auch das Bundeskanzleramt und das Innenministerium haben laut »Tagesspiegel« Medienberichte auf Geheimschutzverstöße untersuchen lassen. So gab es nach »Tagesspiegel«-Informationen im Jahr 2014 zwei interne »Prüfvorgänge« der Geheimschutzbeauftragten des Kanzleramts, bei denen Journalistenquellen eine Rolle spielten. Beide hätten sich auf Presseberichte über Dokumente gestützt, die amtlich als Verschlusssachen (VS) eingestuft worden seien.
In einem Fall vom Mai 2014 sei es um nachrichtendienstliche Informationen gegangen, die von der Regierung als »geheim« eingestuft worden seien, dem zweithöchsten Geheimhaltungsgrad. In einem zweiten Verfahren vom Juni 2014 habe geheimes Material ausländischer Stellen im Mittelpunkt der Berichterstattung gestanden. Das Innenministerium habe für den Zeitraum zwei Pressegeheimschutzverstöße gemeldet, schreibt das Blatt. Die Dokumente dazu seien mit dem niedrigsten Geheimhaltungsgrad »VS - nur für den Dienstgebrauch« versehen.
Welche Inhalte und Folgen die Geheimschutzverfahren gehabt hätten, teilt die Bundesregierung nicht mit. Auch nicht, auf welche Medienberichte oder Veröffentlichungen welcher Journalisten sie sich bezögen. Dies würde zu einer »Vertiefung des Geheimschutzverstoßes« führen, heißt es. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!