Aufklärung gefordert

Nach Journalistenmord

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Vereinten Nationen haben den Mord an einem kritischen Pressefotografen in Mexiko scharf verurteilt. »Sollte sich herausstellen, dass der Mord im Zusammenhang mit seiner journalistischen Arbeit stand, wäre das ein schwerer Anschlag auf die Pressefreiheit«, hieß es am Montag in einer Stellungnahme des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte. Die Behörden müssten den Fall aufklären und Journalisten künftig besser schützen.

Die Leiche von Rubén Espinosa war gemeinsam mit vier toten Frauen am Wochenende in einer Wohnung in Mexiko-Stadt entdeckt worden. Der 31-Jährige hatte für die regierungskritische Zeitschrift »Proceso«, die lokale Nachrichtenagentur AVC und die Fotoagentur Cuartoscuro vor allem über soziale Proteste berichtet. Zuletzt war er im Bundesstaat Veracruz von Unbekannten angegriffen und bedroht worden. Darauf floh er in die Hauptstadt.

»Wir sehen mit Besorgnis, dass Mexiko-Stadt kein sicherer Zufluchtsort für vertriebene Journalisten mehr ist«, hieß es in einer Mitteilung der Journalistenorganisation Artículo 19. Seit 2000 wurden nach Angaben der Gruppe 88 Journalisten in Mexiko getötet. Auf der Weltrangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt das Land auf Platz 148 von 180 Staaten. Unterdessen leitete die Nationale Menschenrechtskommission eine Untersuchung ein, nachdem Unbekannte die Redaktion der Zeitung »Presente« in der Stadt Poza Rica in Veracruz beschossen hatten. »Wir verurteilen die Gewalt gegen Medien«, hieß es in einer Mitteilung der staatlichen Organisation. »Um die Aggressionen gegen Journalisten zu stoppen, müssen die Behörden die bislang ungeklärten Fälle aufklären.« dpa/nd

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