Ostukrainer gegen OSZE

Demonstranten in Donezk kritisieren Einseitigkeit

  • Lesedauer: 1 Min.
Die OSZE wird von Bürgern im Donbass der Parteinahme für die Zentralmacht bezichtigt. In Kiew schließt derweil der Parlamentschef einen Sonderstatus, wie er in Minsk vereinbart wurde, aus.

Donezk. Hunderte aufgebrachte Menschen haben im Kriegsgebiet Donbass gegen die Arbeit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) protestiert. Die Demonstranten zogen Donnerstag zum OSZE-Hauptquartier in der Stadt Donezk. Sie warfen den Beobachtern vor, einseitig über den Konflikt zu berichten, bestimmte Orte nicht zu besuchen und die ukrainische Armee zu begünstigen.

»Euer Schweigen tötet Kinder«, stand auf einem Plakat. Vor dem Eingang legten die Menschen zahlreiche in blutroter Farbe angemalte Spielzeuge von Kindern nieder, die beim Beschuss durch die ukrainische Armee umgekommen sein sollen. Ein OSZE-Vertreter sagte den Demonstranten, Beobachter würden regelmäßig jene Orte besuchen, die beschossen würden.

Seit Beginn der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten im April 2014 sind im Donbass nach UN-Angaben rund 6800 Menschen getötet worden. Mindestens fünf Soldaten seien ums Leben gekommen, hieß es aus Kiew. Die Aufständischen berichteten von mindestens einem toten Zivilisten.

In Kiew schloss Parlamentspräsident Wladimir Grojsman erneut kategorisch einen Sonderstatus für die Ostukraine aus, wie Interfax-Ukraina meldete. Es werde auch keinerlei örtliche Wahlen in Gebieten geben, die nicht unter der Kontrolle Kiews stehen. Die Rebellen müssten die Waffen strecken, dann werde wieder die ukrainische Flagge gehisst. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.