Anschlag auf Baals Tempel

Dschihadisten sprengen Teile des größten Tempels im syrischen Palmyra

  • Lesedauer: 2 Min.
Die IS-Miliz hat in Syrien in der Tempelanlage von Baal - der größten in der UNESCO-Welterbestätte Palmyra einen einen Sprengstoffanschlag durchgeführt. Aktivisten sprechen von teilweiser Zerstörung.

Beirut. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat Aktivisten zufolge Teile des größten Tempels im syrischen Palmyra in die Luft gesprengt. IS-Extremisten hätten Sprengstoff im Inneren des Baal-Tempels zur Detonation gebracht und Schäden angerichtet, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in der Nacht zum Montag. Ein Aktivist berichtete ebenfalls von Zerstörungen. Der Leiter der syrischen Antiquitätenbehörde in Damaskus bestätigte die Angaben zunächst nicht.

Erst vor einer Woche hatte der IS den antiken Tempel von Baalschamin in Palmyra in die Luft gesprengt und damit international Bestürzung hervorgerufen. Auf Bildern der Miliz waren Kämpfer zu sehen, die offenbar mit Sprengstoff gefüllte Fässer und andere Behälter platzierten. Andere Aufnahmen zeigten eine Explosion und dann ein Trümmerfeld.

In der Tempelanlage von Baal - der größten in der Unesco-Welterbestätte Palmyra - wiederholte sich das Szenario offenbar: »Sie haben Sprengstoff in Behältern und vorbereiteten Fässern abgestellt«, sagte der Aktivist Mohammed Hassan al-Homsi. Durch die Explosion sei der Innenraum zerstört worden. Die in Großbritannien angesiedelte Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Der Chef der Antiquitätenbehörde, Maamun Abdelkarim, sagte am Telefon aus Damaskus: »Es gibt stets Gerüchte über diese Ruinen, wir müssen mit entsprechenden Nachrichten vorsichtig sein.«

Der IS hatte die antike Stadt Palmyra Ende Mai erobert. Seither mehren sich die Hinweise, dass die Extremisten die zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Schätze der Stadt nach und nach zerstören, um so die Zeugnisse vormuslimischer Kulturen zu vernichten. AFP/nd

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