Landessportbund will fixe Summen
Dachorganisation des Berliner Sports fordert verbindliche Zusagen für 2016
Nachdem der rot-schwarze Senat im vergangenen Juli seinen Entwurf für den Doppelhaushalt 2016/2017 vorgelegt hat, meldet sich nun die Dachorganisation des Berliner Sports zu Wort. Klaus Böger, Präsident des Landesportbundes Berlin (LSB), stellte am Montag einen Forderungskatalog vor. Wichtigster Punkt: »Wir brauchen Planungssicherheit durch eine garantierte Mindestsumme«, sagte Böger.
Der Landessportbund ist von den Einnahmen der Deutschen Klassenlotterie Berlin abhängig, von denen er einen Anteil von 15 Prozent erhält. Doch die Lottoeinnahmen schwinden - nicht zuletzt wegen des Glücksspielstaatsvertrages und der Konkurrenz durch private Wettanbieter. Damit sinken auch die Fördersummen, die der Landessportbund mit seinen 23 000 Vereinen und 620 000 Mitgliedern erhält. »Eine im Landeshaushalt festgelegte Mindestfördersumme gibt es in 15 Ländern - nur in Berlin nicht!«, klagt Böger. In der Koalitionsvereinbarung sei eine fixe Förderung für die laufende Legislaturperiode versprochen worden, führt er fort. »Wir lesen Koalitionsvereinbarungen genau, und wir glauben auch an sie.«
Derzeit betrage das strukturelle Defizit des Landessportbundes jährlich 1,4 Millionen Euro, sagt Heiner Brandi, Direktor des Landessportbundes. Es werde vom Senat ausgeglichen. »Im Senatsentwurf für 2016/2017 ist nun allerdings nur eine Million statt 1,4 Millionen Euro dafür vorgesehen.« Das habe beim LSB für Verärgerung gesorgt. Zumal auch die geplanten Ausgaben für Sportstättensanierung, Bezuschussung von Übungsleitern und Beschäftigung von Jugendtrainern keinesfalls ausreichend seien.
Bei einem geschätzten Sportstättensanierungsbedarf von 150 Millionen Euro in Berlin seien die geplanten neun Millionen Euro in Berlin viel zu wenig: »Wir streben hier eine Verdopplung an«, so Landessportbund-Präsident Böger.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.