Fahrpreise sollen erneut steigen

Nach Medienbericht wird es vor allem für die Abo-Kunden teurer

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Nach der Preiserhöhung im Nahverkehr vom Januar deutet sich die nächste Tarifrunde zum Jahreswechsel an. Es könnte vor allem Stammkunden treffen. Doch noch schweigt der Verkehrsverbund.

Fahrten mit Bussen und Bahnen im Nahverkehr werden für Berliner und Brandenburger ab Januar voraussichtlich teurer. Der Aufsichtsrat des regionalen Verkehrsverbunds werde Ende September über den Tarif beraten, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Noch sei nichts entschieden. Nach Informationen der »Berliner Zeitung« (Donnerstag) sollen dieses Mal vor allem Stammkunden tiefer in die Tasche greifen.

Eine Monatskarte für Berlin (AB) koste nach dem vorliegenden Vorschlag künftig 81 Euro statt bisher 79,50. Teurer werden auch Jahreskarten: Abo-Kunden zahlen demnach für die AB-Karte künftig 761 Euro statt 740 Euro, beim Umlandticket ABC steige der Preis von 966 Euro auf 986 Euro. Jeweils 10 Cent teuer werden in Berlin nach dem Bericht mit 1,70 Euro die Kurzstrecke und die Tageskarte mit dann sieben Euro.

Unverändert bleibe hingegen der Fahrpreis für Gelegenheitsfahrer. Der Einzelfahrschein für Berlin mit 2,70 Euro und für Berlin mit Umland (ABC) mit 3,30 Euro. Die Berliner Vier-Fahrten-Karte bleibe bei neun Euro. Im Durchschnitt steigen die Preise nach dem Bericht um weniger als zwei Prozent. Bei der letzten Erhöhung zu Beginn dieses Jahres waren es 2,3 Prozent gewesen.

Der Verkehrsverbund regelt die Preise für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die S-Bahn und die übrigen Bus- und Bahnanbieter in Brandenburg. Geschäftsführerin Susanne Henckel hatte schon im Frühjahr die nächste Preisrunde für Januar angekündigt. Dabei orientiert sich der Verbund erstmals an einem eigens angelegten Index. Er beruht auf der Entwicklung der Verbraucherpreise in Brandenburg und Berlin sowie auf der Kostenentwicklung bei Kraftstoffen und Strom, berechnet jeweils über die vergangenen fünf Jahre.

Der Deutsche Bahnkundenverband sieht keinen Grund für eine Fahrpreiserhöhung. »Natürlich sind die Preiserhöhungen an sich für den Einzelnen in der Regel verschmerzbar. Doch die ständigen Erhöhungen signalisieren: die Politik zieht sich aus der Finanzierung des öffentlichen Verkehrs zurück und überlässt die Probleme den Verkehrsunternehmen und den Fahrgästen«, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. »Die Fahrpreise müssen runter - nicht rauf. Dafür sprechen die positiven Entwicklung bei BVG und S-Bahn, die niedrigen Energiepreise und eine Inflationsrate nahe Null«, sagt Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen. dpa/nd

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