Piketty berät Podemos

Ökonom arbeitet in Komitee für spanische Linkspartei an Formulierung von Wirtschaftsprogramm / Bestseller-Autor hält Kooperation mit PSOE für nötig

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Berlin. Der französische Ökonom Thomas Piketty berät künftig die spanische Linkspartei Podemos. Wie unter anderem der britische »Guardian« meldet, wird der Autor des viel diskutierten Buches »Das Kapital im 21. Jahrhundert« über Ungleichheit und Vermögen in einem international besetzen Komitee von Experten mitarbeiten, das Podemos in Vorbereitung der Wahlen im Dezember und bei der Formulierung eines Wirtschaftsprogramms beraten soll. Dabei sollen laut der Linkspartei die Entwicklung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Ungleichheit und zur Demokratisierung der Eurozone im Vordergrund stehen.

Gegenüber der spanischen Zeitung »El Mundo« sagte Piketty, es sei nicht seine Absicht, eine exklusive Beziehungen mit der Partei von Pablo Iglesias einzugehen. Jeder wissen, zitiert das Blatt den Bestseller-Autor, dass Podemos und die sozialdemokratische PSOE nur gewinnen könnten, »wenn sie ihre Kräfte bündeln«. Nur so bestehe eine Chance, eine Mehrheit gegen die konservative Partido Popular zu bilden, die Piketty vor allem krisenpolitisch auf der Linie der deutschen Bundesregierung sieht.

»Wir brauchen einen Regierungswechsel in Spanien, um das gegenwärtige Kräfteverhältnis in Europa zu verändern und die Eurozone zu demokratisieren«, so Piketty. »Das Wichtigste« sei seiner Meinung nach, dass in Europa ein Gegengewicht zur Berliner Dominanz gebildet werden könne. Er wisse, dass die sozialdemokratische PSOE »in der Vergangenheit Fehler gemacht« habe. »Aber es ist klar, dass beide Parteien müssen miteinander reden, um wirkliche Veränderungen zu erreichen«, wird Piketty von »El Mundo« zitiert.

In einer der letzten Umfragen hatte Podemos 15,7 Prozent erreicht, die konservative Partido Popular führt mit 28,2 Prozent, danach folgt die sozialdemokratische PSOE mit 24,9 Prozent. nd

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