3. Oktober: Kritik an »nationalistischer Show«

Blockupy macht wieder mobil: Nächste Proteste beim EU-Gipfel in Brüssel Mitte Oktober / Auch wieder Aktionstage für 2016 angekündigt - diesmal vielleicht in Berlin / Solidarität mit Flüchtlingen rückt mehr und mehr ins Zentrum

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Das kapitalismuskritische Bündnis Blockupy macht wieder mobil - bei einem bundesweiten Arbeitstreffen in Berlin verständigten sich rund 100 Aktive auf die kommenden Schwerpunkte des Bündnisses. Neue Proteste soll es bereits beim EU-Gipfel in Brüssel Mitte Oktober geben, diese richten sich vor allem gegen die Spar- und Stabilitätspolitik der Europäischen Union. Auch ein »No-TTIP-Camp« in Brüssel ist angekündigt. Im November ist ein europaweiter Ratschlag in Berlin geplant, für 2016 wird dann auch wieder zu Aktionstagen aufgerufen. Diese könnten diesmal in Berlin stattfinden, das letzte Wort dazu ist aber noch nicht gesprochen.

»Die Auseinandersetzung über die Zukunft Europas ist nicht vorbei, sie geht in die nächste Runde«, hatte es in der Einladung zum Arbeitstreffen geheißen. Das gilt nicht nur für die kapitalistische Krisenpolitik und Alternativen dazu, sondern mehr und mehr auch für die Frage der europäischenAsylpolitik und der Solidarität mit den Zufluchtsuchenden. In der »tageszeitung« wird nun Blockupy-Sprecherin Hannah Eberle mit den Worten zitiert: »Wer ein Europa von unten haben will, hat jetzt die Aufgabe, sich an die Seite der Geflüchteten zu stellen.«

Eine nächste Aktion könnte es bereits am 3. Oktober geben - gegen die offiziellen Feiern zum Tag der deutschen Einheit. »Wie gerufen kommt der 25. Jahrestag der Wiedervereinigung, an dem der deutsche Staat sich unter dem unverschämten Motto ›Grenzen überwinden‹ bei den bundesweiten Feiern in Frankfurt/Main mit der Erinnerung an die ’friedliche Revolution’ von 1989 als zivilisatorische Kraft inszenieren will«, wies man auch bei Blockupy auf einen Aufruf anderer Gruppen hin. »Dieser durchsichtige Versuch, der autoritären Fratze des deutschen Europas wieder die Maske von Weltoffenheit und Demokratie aufzusetzen, könnte scheitern – wenn wir dafür sorgen.« Blockupy rufe daher dazu auf, »die nationalistische Show am 3. Oktober in einen Event antikapitalistischer Kritik zu verwandeln«. nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.