Bericht: Winterkorn soll alle VW-Ämter aufgeben
Ex-Konzernchef auch vor Ausscheiden bei Audi und Porsche / Land Niedersachsen und IG Metall fordern »kompletten Rückzug«
München. Wegen der Abgas-Affäre wird der ehemalige VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn einem Zeitungsbericht zufolge gedrängt, auch alle übrigen Ämter im VW-Konzern aufzugeben. Nach Informationen von »Süddeutscher Zeitung« (Montagsausgabe), NDR und WDR ist damit in den nächsten Tagen zu rechnen. Winterkorn ist derzeit noch Aufsichtsratschef bei Audi und bei der Lkw-Tochter von VW sowie Aufsichtsrat beim Sportwagen-Hersteller Porsche.
Vor allem aber habe der langjährige Top-Manager noch den Chefposten bei der Porsche SE Holding inne. Das ist eine Finanz-Gesellschaft, in der die Familien Porsche und Piëch ihre Anteile an der Volkswagen AG gebündelt haben. Die beiden Familien sind über diese Holding Hauptaktionäre des Autokonzerns, den sie so steuern können. Bliebe Winterkorn Chef der Familien-Holding, dann hätte er weiterhin großen Einfluss auf Volkswagen und auch auf seinen Nachfolger als Vorstandsvorsitzender bei VW, Matthias Müller. Müller ist in der Holding Vorstand für Strategien und Unternehmensentwicklung und hat dort Winterkorn derzeit noch als Chef vor sich.
Aus Konzernkreisen heißt es demnach, Winterkorn habe seine Lage analysiert und werde sich nun vollständig zurückziehen. Zuvor müssten noch einige Formalien geklärt werden. Das Land Niedersachsen, zweitgrößter Aktionär von Volkswagen, hatte Winterkorn zu verstehen gegeben, dass er aus allen Ämtern ausscheiden müsse. Den »kompletten Rückzug« verlangten auch Vertreter der IG Metall. AFP/nd
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