Bericht: Winterkorn soll alle VW-Ämter aufgeben

Ex-Konzernchef auch vor Ausscheiden bei Audi und Porsche / Land Niedersachsen und IG Metall fordern »kompletten Rückzug«

  • Lesedauer: 2 Min.
Laut Zeitungsberichten wird der ehemalige VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn dazu gedrängt, auch alle übrigen Ämter im Konzern aufzugeben. Derzeit ist Winterkorn noch Chef der Porsche SE Holding.

München. Wegen der Abgas-Affäre wird der ehemalige VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn einem Zeitungsbericht zufolge gedrängt, auch alle übrigen Ämter im VW-Konzern aufzugeben. Nach Informationen von »Süddeutscher Zeitung« (Montagsausgabe), NDR und WDR ist damit in den nächsten Tagen zu rechnen. Winterkorn ist derzeit noch Aufsichtsratschef bei Audi und bei der Lkw-Tochter von VW sowie Aufsichtsrat beim Sportwagen-Hersteller Porsche.

Vor allem aber habe der langjährige Top-Manager noch den Chefposten bei der Porsche SE Holding inne. Das ist eine Finanz-Gesellschaft, in der die Familien Porsche und Piëch ihre Anteile an der Volkswagen AG gebündelt haben. Die beiden Familien sind über diese Holding Hauptaktionäre des Autokonzerns, den sie so steuern können. Bliebe Winterkorn Chef der Familien-Holding, dann hätte er weiterhin großen Einfluss auf Volkswagen und auch auf seinen Nachfolger als Vorstandsvorsitzender bei VW, Matthias Müller. Müller ist in der Holding Vorstand für Strategien und Unternehmensentwicklung und hat dort Winterkorn derzeit noch als Chef vor sich.

Aus Konzernkreisen heißt es demnach, Winterkorn habe seine Lage analysiert und werde sich nun vollständig zurückziehen. Zuvor müssten noch einige Formalien geklärt werden. Das Land Niedersachsen, zweitgrößter Aktionär von Volkswagen, hatte Winterkorn zu verstehen gegeben, dass er aus allen Ämtern ausscheiden müsse. Den »kompletten Rückzug« verlangten auch Vertreter der IG Metall. AFP/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.