Ein Befreier Buchenwalds
Floréal Barrier tot
Verlangen wir, zuallererst von uns und dann auch von den anderen, einen respektvollen Blick auf den, der anders ist als wir selbst. Verbieten wir jedes Hindernis für die Freiheit, das Leben und das Leben in Frieden.« Dies wünschte sich, ja forderte Floréal Barrier im April, zum 70. Jahrestag der Selbstbefreiung der Häftlinge des KZ Buchenwalds. »Das Leben vergeht sehr schnell. Jeder sollte das Recht haben, es zu leben«, ergänzte der Franzose, der im Lager auf dem Ettersberg von den Nazis die Nummer 21802 bekam. Barrier ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am 25. Oktober gestoben.
Am 3. Januar 1922 geboren, fand er früh den Weg in die politisch organisierte Arbeiterbewegung Frankreichs, seit 1940 gehörte er der FKP an. Im Jahr darauf ging er in den Untergrund, kämpfte in der Résistance gegen die deutschen Okkupanten. 1943 verhaftet, wurde er ins KZ Buchenwald deportiert, wo er sich in den illegalen Lagerwiderstand einreihte. Als Mitglied der konspirativ gegründeten Brigade française d’action libératrice war er an der Befreiungsaktion am 11. April 1945 beteiligt. Für Floréal Barrier war der acht Tage später geleistete »Schwur von Buchenwald« stets ein politisches Bekenntnis und Lebensmotto. In leitenden Funktionen der Association Française Buchenwald-Dora et Kommandos und seit 1994 als Vorsitzender des Häftlingsbeirates der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora trug der Ritter der französischen Ehrenlegion maßgeblich dazu bei, das Vermächtnis des antifaschistischen Widerstands nicht nur in seiner Heimat zu bewahren.
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