Dauerbrenner dritte Startbahn

Naturschützer werfen CSU in der Debatte Torschlusspanik vor

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Naturschützer werfen der CSU in der Debatte um die geplante dritte Startbahn am Münchner Flughafen Torschlusspanik vor. »Die Argumente und Vorschläge werden immer absurder bis hin zum offenen Erpressungsversuch gegenüber der Stadt München«, sagte der Landesbeauftragte des Bundes Naturschutz in Bayern (BN), Richard Mergner, am Freitag. Mehrere CSU-Politiker fordern von der Rathausspitze den Verkauf der städtischen Anteile am Flughafen. »Wir sind wirklich empört, dass die Startbahnbefürworter nun in solche Tricksereien verfallen«, ergänzte Hartmut Binner vom Aktionsbündnis »AufgeMUCkT«.

Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) unter allen Umständen einen Antrag der CSU pro dritte Piste beim Parteitag in einer Woche verhindern will. Seehofer hatte erst kürzlich bei einem Besuch der Startbahngegner in Freising die Notwendigkeit einer dritten Landepiste auf dem Airport infrage gestellt. Vor wenigen Tagen brachte dann Bayerns früherer Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU) die Idee ins Spiel, die vier Kilometer lange Startbahn lediglich als Reservepiste zu bauen.

Nach Überzeugung des BN und von »AufgeMUCkt« lässt Seehofers Dialogprozess der vergangenen Wochen mit Befürwortern und Gegnern des Milliardenprojekts nur einen Schluss zu: »Die dritte Bahn muss endlich endgültig vom Tisch.« Nach wie vor fehle der Bedarf dafür. Tatsächlich steigt zwar die Zahl der Fluggäste. Es starten und landen aber weniger Maschinen auf dem Airport. Der Grund: Die Flugzeuge werden immer größer und sind besser ausgelastet.

»AufgeMUCkT« will beim CSU-Parteitag am kommenden Freitag vor der Messe München eine Mahnwache zu halten. Der Münchner Flughafen ist nach dem Frankfurter Airport Deutschlands zweitgrößtes Drehkreuz. dpa/nd

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