Anschlag auf Wohnung einer Flüchtlingsfamilie im Vogtland

Unbekannte werfen Feuerwerkskörper und Pflastersteine gegen Unterkunft in einem Mehrfamilenhaus im sächischen Muldenhammer / Polizei in Gotha ermittelt wegen Zeigen von NS-Kennzeichen

  • Lesedauer: 2 Min.

Polizei in Gotha ermittelt wegen Zeigen von NS-Kennzeichen

In Gotha wird gegen einen 26-jährigen Mann wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen ermittelt. Der Mann habe am Freitagabend in der Öffentlichkeit rechte Parolen gerufen und den Hitler-Gruß gezeigt, teilte die Polizei am Sonntag mit. Der Vorfall habe in Gotha stattgefunden, später wiederholte der Mann gesetzeswidrige Parolen auf dem Weg in Richtung Ortslage Kleinfahner. Eine Zeugin erstattete Anzeige. Wegen erheblichen Alkoholeinflusses wurde der Mann über Nacht zunächst in Polizeigewahrsam genommen. Nun erwartet ihn ein Ermittlungsverfahren.

Anschlag auf Wohnung einer Flüchtlingsfamilie im Vogtland

Muldenhammer. Unbekannte haben im sächsischen Muldenhammer (Vogtlandkreis) einen Anschlag auf die Wohnung einer Flüchtlingsfamilie verübt. Zunächst seien Feuerwerkskörper in Richtung des Hauses geflogen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Auch ein Pflasterstein flog durch das geschlossene Wohnzimmerfenster der Erdgeschosswohnung. Verletzt wurde bei dem Anschlag in der Nacht zum Sonntag niemand, zur Tatzeit hielten sich die Bewohner nicht im Wohnzimmer auf.

»Wir gehen von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus«, erklärte ein Polizeisprecher. Dafür spreche auch, dass bereits in der Nacht zuvor Böller in der Nähe des Hauses gezündet wurden.

Die aus dem Irak stammende Familie, die mit zwei Kleinkindern in Muldenhammer untergekommen ist, hat laut Polizei aus Angst vor weiteren Anschlägen eine andere Wohnung bezogen. Die Polizei ermittelt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und sucht nach Zeugen. dpa/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.