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Anschlag auf geplante Flüchtlingsunterkunft in Wittenberg

Buttersäure in leerstehender Schule verschüttet / Polizei prüft Zusammenhang mit Anschlag in Gräfenhainichen / Eisenach: Brandanschlag auf griechisches Restaurant / Molotowcocktail auf Asylunterkunft in Godendorf geworfen

  • Lesedauer: 4 Min.

Update 16.00 Uhr: Staatsschutz ermittelt nach drei Bränden an Flüchlingsunterkünften
In Mecklenburg-Vorpommern ermittelt der Staatsschutz, nachdem am Wochenende Brände an Flüchtlingsunterkünften gelegt worden waren. Das sagte eine Polizeisprecherin am Montag in Neubrandenburg. Bei den Vorfällen in Altenkirchen (Kreis Vorpommern-Rügen), Tutow (Kreis Vorpommern-Greifswald) und Godendorf (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) wurde niemand verletzt. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU), der ein Wohnhaus mit Einheimischen und Flüchtlingen in Tutow am Montag besichtigte, verurteilte die Taten scharf und versprach schnelle Aufklärung. »Es kommt jetzt darauf an, vor Ort schnell wieder in einem vernünftigen und zivilisierten Alltag zu finden«.

In Tutow war am frühen Sonntagmorgen im Keller des mehrstöckigen Hauses ein Feuer ausgebrochen. Alle Bewohner verließen kurzzeitig das Haus und konnten nach dem Löschen wieder zurück in die Wohnungen. Die Polizei ermittelte einen vorläufigen Verdächtigen, der aber nach der Anhörung wieder gehen durfte. Einzelheiten zu dem Mann, aus der Region stammen soll, wollte die Staatsanwaltschaft Stralsund noch nicht äußern.

In Godendorf warfen Unbekannte in der Nacht zu Samstag einen Molotowcocktail auf ein Gelände mit einem Einfamilienhaus, in dem Flüchtlinge wohnen. Die Flasche zerschellte an einem Baum. Als die neun Asylbewerber einen Knall hörten und aus dem Fenster sahen, war niemand zu sehen.In Altenkirchen gingen am Samstag vor einem Gebäude mehrere Müllsäcke in Flammen auf, wodurch auch die Fassade beschädigt wurde. In diesem Fall hält die Polizei einen ausländerfeindliches Motiv für wenig warscheinlich und vermutet Kinder oder Jugendliche als Täter.

Nach Angaben des Ministers gab es 2015 in Mecklenburg-Vorpommern bisher 48 rassistische Straftaten im Zusammenhang mit Asylbewerberunterkünften, 2014 waren es neun Straftaten in dieser Kategorie gewesen. Das Gros seien Sachbeschädigungen, Volksverhetzung, Bedrohungen und Beleidigungen sowie das Verwenden verfassungswidriger Symbole.

Update 14.30 Uhr: Molotowcocktail auf Asylunterkunft geworfen
Wie erst am Montag bekanntwurde, hat es am Wochenende einen Brandanschlag auf eine Asylunterkunft in Godendorf (Mecklenburg-Vorpommern) gegeben. Wie die SVZ berichtet, schleuderte ein Unbekannter einen Wurfbrandsatz gegen ein Haus, in dem Flüchtlinge dezentral untergebracht werden. Die Polizei konnte die Überreste des Molotowcocktails sicherstellen, der glücklicherweise nicht direkt am Haus sondern an einem bau zerschellte.

Über den genauen Tatzeitpunkt herrscht derzeit noch Unklarheit. Wie es heißt, hätten Zeugen bereits Samstagnacht gegen 2 Uhr einen lauten Knall gehört. Der Staatsschutz und die Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg ermitteln.

Update 11.20 Uhr: Anschlag auf geplante Flüchtlingsunterkunft in Wittenberg
Auf eine als Asylunterkunft geplante leerstehende Schule in Wittenberg (Sachsen-Anhalt) ist in der nacht zum Montag ein Anschlag verübt worden. Wie die Polizei meldet, wurde in dem Gebäude eine stinkende Flüssikeit verschüttet, bei der es sich um Buttersäure handeln soll. Zudem sollen mehrere rassistische Aufkleber an einem Absperrgitter nebend er Schulen gefunden wordens ein, berichtet die »Mitteldeutsche Zeitung«. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen bereits aufgenommen.

Es werde unter anderem geprüft, ob es einen Zusammenhang zu den Ereignissen in Gräfenhainichen gibt, wie ein Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost in Dessau-Roßlau sagte. Erst am Donnerstag waren Unbekannte in eine eine geplante Unterkunft in Gräfenhainichen eingedrungen und hatte das Gebäude unter Wasser gesetzt, wordurch es unbewohnbar wurde.

Eisenach: Brandanschlag auf griechisches Restaurant

Berlin. Im Stadtzentrum von Eisenach ist in der Nacht zum Montag ein Restaurant in Brand gesetzt worden. Fünf Menschen wurden verletzt, als sie versuchten, die Flammen zu löschen, wie die Polizei in Gotha mitteilte. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler wurde durch eine zuvor eingeschlagene Fensterscheibe eine Flasche mit einer brennbaren Flüssigkeit geworfen. Der Brandsatz ließ eine Couch in Flammen aufgehen. Fünf Bewohner eines gegenüberliegenden Hauses wurden auf das Feuer aufmerksam und versuchten bis zum Eintreffen der Feuerwehr, die Flammen selbst zu löschen. Dabei erlitten sie Rauchgasvergiftungen. Der Schaden wird auf 10.000 Euro geschätzt. Wer den Brandsatz geworfen hat und aus welchem Grund, konnten die Ermittler zunächst noch nicht sagen. Von dem oder den Tätern fehlte zunächst jede Spur. Agenturen/nd

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