Angreifer auf Kölner Asylunterkunft offenbar Pegida-Anhänger
Neonazis stürmten Feier im sächsischen Meerane / Syrer in Pirna bei Überfall schwer verletzt / Asylunterkunft in Assamstadt attackiert
Rechte Angreifer auf Kölner Flüchtlingsunterkunft offenbar Pegida-Anhänger
Bei den beiden festgenommenen mutmaßlichen Täter, die am Samstag mehrere Bengalos und Chinaböller auf eine Flüchtlingsunterkunft in Köln-Mülheim warfen, handelt es sich offenbar um Anhänger der rassistischen Pegida-Bewegung. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtet, seien die eingesetzten Leuchtfackeln mit Schriftzügen des Bündnis beklebt gewesen. Gegen die beiden Täter wurde Haftbefehl erlassen, der Staatsschutz ermittelt.
Syrer in Pirna bei Überfall schwer verletzt
Im sächsischen Pirna ist am Sonntagabend ein Syrer offenbar von mehreren Unbekannten am Bahnhof Copitz überfallen und mit einer Flasche am Kopf verletzt worden. Wie die Morgenpost berichtet, konnte der junge Mann per Handy weitere Flüchtlinge zur Hilfe rufen, die ihn anschließend in seine Asylunterkunft brachten, wo er zunächst ärztlich versorgt und dann in ein Krankenhaus gebracht wurde. »Zu den genauen Hintergründen und den Verletzungen können wir noch keine Angaben machen. Die Ermittlungen laufen«, erklärte eine Polizeisprecherin gegenüber der Morgenpost.
Asylunterkunft in Assamstadt attackiert
Bereits in der Nacht zum vergangenen Samstag haben Unbekannte eine Asylunterkunft im baden-württembergischen Assamstadt angegriffen. Wie die Polizei mitteilte, zerstörten die Unbekannten eine Fensterscheibe indem sie mit einem Gegenstand gegen einen herabgelassenen Rollladen des Küchenfensters schlugen. Die Ermittlungen laufen.
Schüsse an Flüchtlingsunterkunft in Hessen
Medienberichten zufolge hat es in der Nacht zum Montag einen Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Dreieich-Dreieichenhain im Landkreis Offenbach in Hessen gegeben. Auf ein Fenster des Gebäudes waren mehrere Schüsse abgegeben worden, dabei wurde ein schlafender Bewohner getroffen und leicht verletzt. Nach einer kurzen Behandlung konnte das Opfer das Krankenhaus wieder verlasssen. Zur Art der Munition oder einem möglichen fremdenfeindlichen Hintergrund wollte sich die Polizei nicht äußern. »Es kann alles sein, wir ermitteln in alle Richtungen«, sagte ein Sprecher laut der »Hessenschau«. Die Polizei hat die Unterkunft abgeriegelt.
Neonazis überfallen Silvesterfeier
Wie jetzt erst bekannt wurde, hat eine Gruppe Neonazis in der Silvesternacht im sächsischen Meerane eine private Feier gestürmt. Wie die »Freie Presse« am Montag berichtete, stürmten gegen 2 Uhr nachts acht bis zehn teilweise bewaffnete Personen die Veranstaltung. Offenbar ging es dabei um einen Racheakt. Unbekannte sollen am frühen Abend einen Anschlag auf ein NPD-Büro in der Stadt verübt haben, wobei drei Fensterscheiben zu Bruch gingen. Nachdem sich die Stimmung deshalb bereits über die sozialen Netzwerke hochgeschaukelt hatte, griffen die Neonazis offenbar zum Mittel der Selbstjustiz. Weil sie den oder die mutmaßlichen Täter auf der Feier mit etwa 60 Gästen vermuteten, stürmte die Rechten die Veranstaltung und forderten die Herausgabe des angeblichen Täters. Die Neonazis zogen sich erst zurück, nach dem Partygäste die Polizei informiert hatten. nd/Agenturen
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