Ausstellung zu Denkmälern im April

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Die große Ausstellung zu Berliner Denkmälern soll voraussichtlich Ende April eröffnet werden. Dabei ist auch ein tonnenschwerer Lenin-Kopf aus Granit. »Wir zeigen etwa 100 originale Denkmäler oder Teile davon. Wie mit ihnen umgegangen wurde, sagt viel über deutsche Geschichte«, sagte Museumsleiterin Andrea Theissen.

Die Dauer-Schau »Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler« in der Zitadelle Spandau will entsorgte Exponate vom 18. Jahrhundert bis zur Wiedervereinigung präsentieren. Dafür wurde in einer aufwendigen Aktion das frühere Proviantmagazin der einstigen Festung umgebaut. Insgesamt kamen rund 14 Millionen Euro von der EU und aus Lotto-Mitteln.

Um den Lenin-Kopf war lange gerungen worden. Er ist Teil eines monumentalen DDR-Denkmals aus Ost-Berlin, das nach dem Mauerfall abgebaut, in mehr als 100 Teile zerlegt und am südöstlichen Stadtrand der Hauptstadt verbuddelt worden war. In einer spektakulären Aktion wurde der dreieinhalb Tonnen schwere Granitschädel im September des Vorjahres geborgen und zur Zitadelle gebracht. Der Kopf des russischen Revolutionärs sei gereinigt worden. »Lenin ist sehr gut erhalten und bereit für die Ausstellung«, sagte Theissen. Besucher sollen ihn wie die anderen Stücke der Dauerschau anfassen können. »Wir wollen im wahrsten Sinne des Wortes deutsche Geschichte begreifbar machen.« Zur Dauer-Ausstellung gehören eine interaktive Denkmalkarte sowie eine begleitende Schau mit Texten.

Der ausgegrabene Lenin-Kopf sei nicht geglättet worden. »Wir wollen ja gerade Spuren der Vergangenheit deutlich machen«, so die 63-Jährige. Lenin fehlt ein Stück des linken Ohres, ebenso sind kleine Teile des Schnurrbarts weg. »Keines der Denkmäler sieht so aus wie zu seiner ursprünglichen Enthüllung.«

Drei große Hallen sind laut Theissen für Figuren der einstigen Siegesallee im Berliner Tiergarten reserviert. Nach Abbau und etlichen Umzügen waren die Standbilder jahrelang provisorisch in Kreuzberg gelagert worden. dpa/nd

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