Razzia wegen Korruptionsverdacht bei Rüstungsunternehmen

Neue Ermittlungen bei Atlas Elektronik in Bremen wegen Türkei-Geschäften

  • Lesedauer: 2 Min.
Aufgrund neuer Korruptionsvorwürfe haben Ermittler am Dienstag und Mittwoch die Geschäftsräume des Bremer Rüstungsunternehmens Atlas Elektronik durchsucht. Es geht die Türkei-Geschäfte des Unternehmens.

Bremen. Aufgrund neuer Korruptionsvorwürfe haben Ermittler am Dienstag und Mittwoch die Geschäftsräume des Bremer Rüstungsunternehmens Atlas Elektronik durchsucht. Das bestätigten ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sowie das Unternehmen am Mittwoch in der Hansestadt. Es geht demnach um einen Korruptionsverdacht bei Geschäften in der Türkei. Atlas Elektronik erklärte, bei der Aufklärung »vollumfänglich« mit den Ermittlern zu kooperieren.

»Compliance-Verstöße jedweder Art werden im Unternehmen in keiner Weise geduldet«, hieß es in der Stellungnahme der Firma. Atlas Elektronik habe bereits im vergangenen Jahr eine eigene interne Untersuchung mit Hilfe externer Sachverständiger begonnen und Unterlagen zum fraglichen Projekt in der Türkei an die Staatsanwaltschaft gegeben. Bei den Durchsuchungsmaßnahmen am Dienstag seien den Ermittlern dann weitere Unterlagen ausgehändigt worden.

Bremer Staatsanwaltschaft und Unternehmen bestätigten damit einen Bericht der Zeitung »Weser-Kurier«, die am Mittwoch zuerst über die Razzia berichtet hatte. Atlas Elektronik steht zusammen mit zwei anderen deutschen Rüstungsfirmen bereits seit längerem wegen möglicher Mitarbeiterkorruption in Verbindung mit Rüstungsdeals in Griechenland im Visier der Ermittlungsbehörden. Bereits 2013 war die Firma in Bremen deshalb durchsucht worden.

Zu Einzelheiten der betroffenen Geschäftsbeziehungen in der Türkei machte die Firma keine Angaben. Wegen der laufenden staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen könne es derzeit keine weiteren Auskünfte geben, teilte diese mit. Atlas Elektronik baut unter anderem elektronische Kommando-, Kontroll- und Sensorsysteme für U-Boote und Überwasserkriegsschiffe, aber auch Torpedos und Roboter für die Minenräumung. Es ist eine Gemeinschaftsfirma von ThyssenKrupp und der Verteidigungssparte von Airbus. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -