Sarah Palin soll Donalds Trump werden

Die erzkonservative frühere Gouverneurin von Alaska untertützt den Multimilliardär im US-Wahlkampf

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Republikaner Donald Trump und Ted Cruz liefern sich vor der ersten Vorwahl in Iowa ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Jetzt konnte Trump einen Trumpf für seine Kampagne gewinnen - eine Protagonistin der Tea-Party-Bewegung

Washington. Die erzkonservative US-Politikerin Sarah Palin hat dem umstrittenen republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ihre Unterstützung ausgesprochen. Palin erklärte am Dienstag, sie sei »stolz«, dem Immobilienmilliardär bei seinem Anlauf auf das Weiße Haus zur Seite zu stehen. Trump teilte mit, er fühle sich »geehrt«. Palin sei »eine Freundin und eine hochkarätige Person, für die ich viel Respekt habe«.

Palin ist eine der Galionsfiguren der Tea-Party-Bewegung in den USA. Bei der Präsidentschaftswahl 2008 machte der republikanische Kandidat John McCain die damalige Gouverneurin von Alaska zu seiner Vizekandidatin, das Duo verlor aber gegen den Demokraten Barack Obama. Seit der Niederlage kandidierte Palin nicht mehr für ein politisches Amt, meldet sich aber regelmäßig in konservativen Medien wie »Fox News« zu Wort. Sie ist eine extrem polarisierende Politikerin, die vor allem auf Emotionalisierung von Themen setzt: So zeigte Palin auf ihrer Facebookseite ihr Kind mit Down-Syndrom, um die angeblich radikalen Bestrebungen der Regierung Obama zur Sterbehilfe im Zuge seiner Gesundheitsreform (»Obamcare«) deutlich zu machen: In einen Statement unterstellte sie Obama, sogenannte »death panels« einführen zu wollen, die darüber entscheiden, wer Gesundheitsvorsorge erhalte oder nicht. Selbst führende Republikaner riefen sie zur Mäßigung auf. Ferner ist sie strikte Abtreibungsgegnerin, befürwortet privaten Waffenbesitz, lehnt gleichgeschlechtliche Ehen ab und vertritt den Standpunkt, dass Gott die USA mit Rohstoffen gesegnet habe, die es auszubeuten gelte.

Palin hatte während des Wahlkampfes 2008 wegen ihrer fehlenden außenpolitischen Kenntnisse viel Spott auf sich gezogen. Ihre Anhänger feierten sie dagegen als »bodenständige und patriotische Anwältin« erzkonservativer Werte.

Mehrere republikanische Präsidentschaftsbewerber hatten sich um Palins Unterstützung bemüht, darunter der Senator Ted Cruz. Im Bundesstaat Iowa, wo am 1. Februar die erste Vorwahl stattfindet, liefern sich Trump und Cruz in Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Landesweit sehen die Meinungsforscher Trump dagegen deutlich vorne. Der Milliardär macht im Wahlkampf Stimmung gegen illegale Einwanderer und Muslime – so forderte er ein komplettes Einreiseverbot für Menschen muslimischen Glaubens. Sein zentrales Versprechen ist, »Amerika wieder großartig« zu machen. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.