Europaweit gegen Pegida

Rechte Bewegung will am Samstag aufmarschieren - und stößt überall auf Protest

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Berlin. In Prag wollen sie aufmarschieren, auch in Amsterdam, Warschau und Tallinn. In Dresden sowieso und in Irland erstmals: Am Samstag will die rechte Pegida-Bewegung eruopaweit auf die Straße gehen. Frontfrau Tatjana Festerling, die mit Gewaltaufrufen gegen Politiker und Journalisten für Schlagzeilen sorgte, machte zur Mobilisierung gegen »Asyl-Standorte« Front, die »mit skrupellosen, verrohten, muslimischen Männern« vollgestopft seien. Die Offensive gegen eine angebliche »Islamisierung Europas« war im Januar in Prag verabredet worden. Insgesamt sind Aufmärsche in 14 europäischen Städten angesetzt.

Gegenwind wird von links organisiert. Unter dem Motto »Grenzenlose Solidarität - Aktionstag gegen die Festung Europa« ruft ein europaweites Bündnis aus linken Gruppen dazu auf, den rassistischen Bewegungen grenzüberschreitend »entgegenzutreten und politische Solidarität zu organisieren«.

Ein Stoppsignal erscheint auch nötig. Laut einer Befragung von TNS Emnid liegt das Potenzial von Pegida bei einem möglichen Wahlantritt mit zwölf Prozent fast so hoch wie das der Rechtsaußen-Partei AfD (16 Prozent). Vor allem Männer (14 Prozent) und Ostdeutsche (16 Prozent) können sich vorstellen, eine solche Partei zu wählen. Auch unter den jetzigen AfD-Anhängern (49 Prozent) ist das Potenzial hoch, im Lager der bisherigen Nichtwähler können sich 13 Prozent vorstellen, Pegida auch als Partei zu wählen.

Mit überdurchschnittlich hoher Zustimmung bei einem angenommenen Wahlantritt könnte Pegida laut der Umfrage bei den 30- bis 49-Jährigen (19 Prozent) rechnen. Bei den über 60-Jährigen (sechs Prozent) und den Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen über 3000 Euro (acht Prozent) ist das Potenzial dagegen deutlich niedriger als im Durchschnitt der Befragten. nd Seiten 4 und 6

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