»Blaue Allianz« zwischen AfD und FPÖ

Rechtsparteien aus Österreich und Deutschland kündigen eine engere Zusammenarbeit an

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Ideologisch nehmen sich die deutschen Rechtspopulisten der »Alternative für Deutschland« (AfD) wenig im Vergleich zur »Freiheitlichen Partei Österreichs« (FPÖ). Nationalismus im Zusammenspiel mit regelmäßigen Provokationen gegen »den linken Wahnsinn« findet dies- und jenseits der deutsch-österreichischen Grenze statt. Insofern war es nur eine Frage der Zeit, bis die rechten Scharfmacher eine engere politische Zusammenarbeit anstreben würden. Am Donnerstag gab der bayerische AfD-Landesverband nun die Geburtsstunde der »Blauen Allianz« bekannt. Diese »überwinde Grenzen«, da sich die deutschen Rechtspopulisten gemeinsam »für die Zukunft Europas« einsetzten.

Beschlossen wurde die Zusammenarbeit laut derstandard.at bereits Anfang Februar auf einer Konferenz in Düsseldorf, auf der »Visionen für Europa« – so der Titel der Veranstaltung – gesucht wurden. Prominenter Teilnehmer der Veranstaltung war als Hauptredner des Kongresses FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Von deutscher Seite beteiligte sich unter anderem der nordrhein-westfälische AfD-Landeschef Marcus Pretzell, der zugleich als Organisator des Kongresses in Erscheinung trat, sowie die Bundesvorsitzende Frauke Petry.

Wie es aus der AfD heißt, werde sich die Zusammenarbeit mit der FPÖ zunächst primär auf den bayerischen Landesverband konzentrieren, was mit der geografischen Nähe durch die deutsch-österreichische Grenze begründet wird. Geplant seien unter anderem gegenseitige Einladungen zu Veranstaltungen. Interessant ist die Kooperation auch deshalb, weil AfD und FPÖ im Europarlament unterschiedlichen Fraktionen angehören. Während die deutschen Rechtspopulisten zu den »Europäischen Konservativen und Reformern« zählen, finden sich die Österreicher in der Fraktion »Europa der Nationen und der Freiheit« wieder. Schluss soll an dieser Stelle mit dem Ausbau eines europäisches Netzwerkes der Rechten noch nicht sein. Wie der bayerische AfD-Vorsitzende Petr Bystron, solle die Allianz auch auf weitere Parteien in der Schweiz und etwa Tschechien ausgedehnt werden.

Der Name »Blaue Allianz« leitet sich im Übrigen aus der blauen Farbe in den Parteilogos von AfD und FPÖ ab. Eher unfreiwillig führte diese Überschneidung allerdings auf Facebook zu einer eher peinlichen Anspielung: Die Bayern-AfD postete am Donnerstag eine Grafik, auf der die Umrisse Deutschlands und Österreich zu sehen sind. Beide Staaten sind in blauer Farbe dargestellt, der Freistaat Bayern ist zusätzlich mit seiner ebenfalls blauen Landesflagge angedeutet. Aufmerksame Beobachter der AfD fragten sich bereits, ob die Partei damit eine großdeutsche Lösung andeuten wolle.

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