Macri startet neue Schuldenetappe
Martin Ling über Argentiniens goldenen Handschlag für die »Geierfonds«
Er ist ein Meister der polittaktischen Manöver: Argentiniens neoliberaler Präsident Mauricio Macri. Weder im Parlament noch im Senat verfügt der Unternehmerspross annähernd über eine eigene Mehrheit und dennoch hat nun auch der Senat überdeutlich seinem Deal mit den Hedgefonds zugestimmt. Beide Häuser gaben Zustimmung für einen goldenen Handschlag, der den »Geierfonds« über 1000 Prozent Rendite auf ihre nach der Krise zum Schrottwert aufgekauften argentinischen Staatsanleihen beschert und der die 93 Prozent der Gläubiger, die sich 2005 und 2010 zähneknirschend auf Umschuldungen mit hohen Verlusten einließen, wie Idioten dastehen lässt, denn Verzicht lohnt sich nicht.
Um den milliardenschweren Deal mit den »Geierfonds« zu finanzieren, hat Macri bereits ein Bankenkonsortium beauftragt, neue Staatsanleihen für rund 12 Milliarden Dollar auf dem internationalen Finanzmarkt zu platzieren, von dem Argentinien seit 2001 abgeschnitten war. Er hat das nächste Kapitel der Verschuldungsgeschichte Argentiniens begonnen. Alle mündeten in dunkle Zeiten. Der Ausgangspunkt der Staatspleite 2001 wurde von der Militärdiktatur gesetzt: In nur sieben Jahren von 1976 bis 1983 wurden damals die Auslandsschulden von 7,5 Milliarden auf über 40 Milliarden Dollar getrieben. Die Zeche zahlt bis heute Argentiniens Normalbevölkerung.
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