Juniorprofessur, die; Substantiv, feminin
Bildungslexikon
2002 können Uni-Absolventen mit einer sehr guten Dissertation auf eine solche Stelle berufen werden. In der Regel ist sie auf drei Jahre befristet und kann nach einer Evaluation um weitere drei Jahre mit oder ohne Option einer Lebenszeitprofessur verlängert werden.
Ganz im Sinne des Bologna-Prozesses ist die Juniorprofessur mit der Idee einer frühen nationalen und internationalen Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses verbunden. Da aber die Ausstattung von Bundesland zu Bundesland und von Hochschule zu Hochschule erheblich differiert, ging die Idee in der Praxis nicht auf. So gibt es verbeamtete Juniorprofessoren, die über eine satte Anfangsausstattung samt Mitarbeiterstellen und dem Versprechen eines Tenure Track sowie einer Lebenszeitprofessur verfügen. Aber es gibt auch diejenigen, die als Angestellte ohne Ausstattung, Mitarbeiter und Aussicht auf einen ordentlichen Professorentitel arbeiten müssen. Diese sind dann auf Drittmittel angewiesen, die einzuwerben einen erheblichen Zeitaufwand und Unsicherheit bedeutet.
Mittlerweile haben manche Bundesländer auf diese Ungleichheit reagiert. So hat Hessen am 1. Januar 2016 die Juniorprofessur zugunsten einer auf sechs Jahre befristeten Qualifikationsprofessur ersetzt, die nur »im Ausnahmefall ohne Entwicklungszusage« ausgeschrieben wird. tgn
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