Empörung über Mord an zwei Schwulen in Bangladesch

Al Quaida bekennt sich zu Tat an zwei Aktivisten für die Rechte von Homosexuellen

  • Lesedauer: 2 Min.
Mit Machetenhieben hatten zwei Attentäter die Herausgeber des einzigen Magazins für Schwule und Lesben in Bangladesch getötet. Das Land leidet immer mehr mehr unter dem Erstarken islamistischen Terrors.

Dubai. Empörung über Morde an zwei Homosexuellen in Bangladesch: Der Aktivist Xulhaz Mannan und sein Freund wurden am Montagabend in ihrer Wohnung in der Hauptstadt Dhaka mit Machetenhieben getötet. US-Außenminister John Kerry verurteilte die Tat als »barbarischen Überfall«. Bangladeschs Premierministerin Sheikh Hasina machte die Opposition für das Verbrechen verantwortlich und versprach, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, wie die Tageszeitung »Daily Star« am Dienstag berichtete.

Der 35-jährige Mannan hatte 2014 das erste schwul-lesbische Magazin im islamischen Bangladesch unter dem Titel »Roopban« gegründet und für die US-Botschaft gearbeitet. Er war ein Cousin des früheren Außenministers von Bangladesch, Dipu Moni. Sein Freund Tanay Mojumdar hatte sich für das Theater engagiert. Die Täter hatten sich nach Polizeiangaben als Paketboten ausgegeben, um in die Wohnung zu gelangen. In Bangladesch wurden seit 2005 zahlreiche Blogger und Autoren ermordet, die eine Islamisierung kritisiert hatten.

Vor wenigen Tagen war der liberale Englisch-Professor Rezaul Karim Siddique, 58, umgebracht worden. Später bekannte sich die Terrormiliz »Islamischer Staat« zu der Tat. Mehr als 90 Prozent der 160 Millionen Einwohner in Bangladesch sind Muslime, doch der Islam ist keine offizielle Staatsreligion.

Zahlreiche radikal-islamische Gruppen kämpfen aber für eine stärkere Islamisierung des Landes. Die Hefazat-e-Islam etwa fordert die Hinrichtung von Atheisten, die öffentlich gegen das Erstarken des politischen Islams protestieren. Auch die Terrorgruppe Al-Kaida soll in Bangladesch Attentate auf liberale Autoren organisiert haben. Um die 150 Blogger und Schriftsteller in Bangladesch haben die Regierung in einem offenen Brief aufgefordert, mehr für den Schutz kritischer Stimmen zu tun. epd/nd

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