Krise mit Ansage

Jürgen Amendt hält das Ganztagsschulprogramm für gescheitert

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: 1 Min.

Das deutsche Schulsystem steht vor einer besonderen Herausforderung. Unter den knapp eine Million Flüchtlingen, die im vergangenen Jahr nach Deutschland zuwanderten, sind viele Kinder und Jugendliche. Für sie ausreichend Schulplätze zu schaffen, stellt die Kommunen vor große Probleme. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden vor allem in den Großstädten aufgrund sinkender Schülerzahlen Schulen geschlossen und abgerissen. Doch auch ohne Zuwanderung fehlt es heute vielerorts an Schulen; in vielen Bezirken Berlins etwa steigen die Schülerzahlen schon seit Jahren wieder an.

Die Politik hat darauf viel zu spät reagiert, so dass jetzt hektisch Notlösungen geschaffen werden: Klassenräume werden verkleinert, Spiel- und Bewegungszimmer zu Unterrichtsräumen umfunktioniert, Unterricht in schnell errichteten Containerbauten abgehalten. Unter solchen Voraussetzungen sind Bildungsreformen wie etwa der Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Ganztagsschulen kaum noch umzusetzen. Ganz zu schweigen davon, dass die Lehrkräfte fehlen, um wirkliche Ganztagsschulen zu schaffen, in denen von 8 bis 16 Uhr gelernt und am Nachmittag nicht nur Hausaufgabenbetreuung und Aufsicht angeboten wird.

Das Ganztagsschulprogramm, das vor gut 13 Jahren gestartet wurde, ist bislang gescheitert. Durch die Flüchtlingszuwanderung ist dies nur noch offensichtlicher geworden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -