Bamberg massiv verletzt
Bamberg. Die Rechte von Kindern im Abschiebezentrum für Flüchtlinge in Bamberg (Bayern) werden laut einer Studie im Auftrag der Hildegard-Lagrenne-Stiftung massiv missachtet. Die Organisation der dortigen sogenannten Aufnahme- und Rückführungseinrichtung (ARE) sei »vollständig auf einen möglichst schnell zu beendenden Aufenthalt ausgerichtet«, schreiben die Wissenschaftler der Freien Universität Berlin in ihrer Untersuchung, die am Montagabend in Bamberg präsentiert werden sollte. Auf den in den Kinderrechtskonventionen der Vereinten Nationen verankerten Vorrang des Kindeswohls werde dabei nicht geachtet, so die Forscher. Konkret geht es um folgendes: Die Zimmer- und Wohnungstüren in der ARE II in Bamberg seien aus Budgetgründen »und um die morgendlichen Abschiebungen nicht zu behindern, nicht abschließbar«. Dadurch steige das Risiko für Diebstähle und das Risiko für Übergriffe gegen Frauen und Kinder. Darüber hinaus seien Kühlschränke und Kochmöglichkeiten aus Hygiene- und Brandschutzgründen nicht gestattet. Drei mal täglich würden die Bewohner der ARE II zentral mit Mahlzeiten versorgt, dies trage dem Bedürfnis von Heranwachsenden nach Zwischenmahlzeiten keine Rechnung. Auch das Bildungsangebot und die medizinische Versorgung entsprächen nicht den Vorgaben der Kinderrechtskonvention. epd/nd
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