Schon 70 000 Flüchtlinge an Italiens Küsten

Über 2800 Menschen im Mittelmeer ertrunken

  • Lesedauer: 1 Min.

Rom. An den Küsten Italiens sind in diesem Jahr schon mehr als 70 000 Flüchtlinge angekommen. Wie das Innenministerium am Samstag in Rom mitteilte, kamen fast alle Schutzsuchenden aus der Subsahara, vor allem aus Nigeria, Eritrea und Gambia. Sie machten sich über das Mittelmeer auf den Weg nach Europa. Unter den Flüchtlingen waren dem Ministerium zufolge mehr als 8500 unbegleitete Minderjährige. Die Zahl der ankommenden Asylsuchenden entspricht in etwa der des Vorjahreszeitraums, als zwischen Januar und Juni 71 092 Menschen Italien erreichten. Allerdings setzt die Tatsache, dass deutlich weniger Flüchtlinge ihren Weg anschließend Richtung Nordeuropa fortsetzen, Italiens Infrastruktur unter Druck: Während Anfang 2015 rund 67 000 Asylsuchende in den Aufnahmezentren beherbergt wurden, waren es Ende Juni 132 000 Menschen.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) kamen seit 2014 über 10 000 Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa im Mittelmeer ums Leben. Allein seit Jahresbeginn ertranken demnach mehr als 2800 Menschen. Das vom Meeresgrund gehobene Fischerboot, bei dessen Untergang vergangenes Jahr Hunderte Flüchtlinge ums Leben gekommen waren, ist in ein Kühlzelt auf Sizilien gebracht worden. Dort sollen die Leichen geborgen werden, die sich noch im Innern des Bootes befinden. AFP/nd

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