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Südafrika braucht Erneuerung

Martin Ling über die Verluste des Afrikanischen National Kongresses

Es ist ein Warnschuss für den Afrikanischen National Kongress: die historisch schlechten Ergebnisse bei den Kommunalwahlen in vielen Städten von Johannesburg bis Port Elizabeth. Noch ist es nicht soweit, dass die traditionelle Wählerbasis des ANC, die arme, schwarze Bevölkerungsmehrheit, groß zu anderen Parteien überläuft, weil den verbalradikalen Economic Freedom Fighters von Julius Malema nicht allzu viele über den Weg trauen und die traditionell als »weiß« geltende oppositionelle Demokratische Allianz mit der Rekrutierung schwarzer Kandidaten zwar in der schwarzen Mittelschicht punkten kann, aber kaum in der Unterschicht.

Die Kommunalwahlen machen trotz der Mehrheit auf nationalem Niveau für den ANC klar: Die traditionelle Basis bleibt immer häufiger den Wahlurnen fern, weil sie die verbreitete Korruption im Funktionärswesen nicht länger akzeptieren will, zumal sie selbst weiter mit Brosamen abgespeist wird. 40 Prozent Arbeitslosigkeit mehr als 20 Jahre nach Ende der Apartheid sind ein dürftiges Zeugnis für eine Regierung, die die Armen ermächtigen wollte.

Das schlechte Ergebnis für den ANC ist aber auch ein Ausdruck gewachsener demokratischer Reife: Der historischen Nibelungentreue zu der Anti-Apartheid-Partei ANC zum Trotz, kritisieren mehr und mehr Südafrikaner die Entwicklung - in und außerhalb der Partei. Eine Erneuerung ist überfällig.

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