Wachsender Zustrom auf Inseln in der Ostägäis
Mehr Migranten setzen von der Türkei nach Griechenland über / Rumänien überwacht stärker Grenze zu Serbien
Athen. Griechenland verzeichnet wieder einen wachsenden Zustrom von Flüchtlingen und anderen Migranten, die mit Booten von der Türkei auf Inseln in der Ostägäis übersetzen. Zwischen Donnerstag- und Freitagmorgen seien 261 Menschen angekommen, teilte der Stab für die Flüchtlingskrise in Athen am Freitag mit. »Wir gehen davon aus, dass die erhöhten Ankünfte mit dem sehr guten Wetter zusammenhängen, das zurzeit hier herrscht«, sagte ein Offizier der Küstenwacher. In den ersten 18 Augusttagen kamen im Durchschnitt täglich etwa 94 Menschen an. Die Aufnahmelager auf den Inseln sind überfüllt. Am Freitag harrten dort 11 088 Menschen aus. Es gibt nur 7450 Plätze. Vor der griechischen Küste sind am Freitag rund 50 Flüchtlinge aus Seenot gerettet worden.
Derweil verstärkt Rumänien die Überwachung an der Grenze zum Nachbarland Serbien, um die illegale Einreise von Flüchtlingen zu unterbinden. Der Grenzschutz solle personell verstärkt und mit Spürhunden, Wärmebildkameras und einem Hubschrauber ausgerüstet werden, so das Innenministerium. Rumänien reagiert damit auf Versuche, von Serbien aus einzureisen. Rumänien gehört bislang nicht zur Hauptroute aus den nahöstlichen Konfliktgebieten Richtung Westeuropa.
Österreichs Außenminister Sebastian Kurz will die Balkanroute für Flüchtlinge dauerhaft geschlossen halten. »Die illegale Zuwanderung kann nur so gestoppt werden, solange unsere Außengrenzen nicht geschützt sind«, sagte Kurz der »Rheinischen Post«. Es könne nicht Ziel Europas sein, dass ein Flüchtling aus einem EU-Land wie Griechenland in ein Nicht-EU-Land wie Mazedonien fliehe. Seit der Schließung der Balkanroute im Frühjahr seien die Preise der Schlepper rasant gestiegen, und illegale Migration sei unattraktiver geworden, sagte Kurz. Agenturen/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.