Kritik an Vorschlag der CSU

Fusion von ARD und ZDF

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Chefin der Länder-Rundfunkkommission, Malu Dreyer, lehnt den Vorschlag von CSU-Chef Horst Seehofer nach einer Zusammenlegung von ARD und ZDF ab. »Wir brauchen beide Sender«, erklärte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin in Mainz. Die Konkurrenz zwischen ARD und ZDF steigere die Qualität und garantiere die notwendige Pluralität. Um den öffentlich-rechtlichen Auftrag mit regionalen und bundesweiten Angeboten zu erfüllen, seien die ARD-Landesrundfunkanstalten, das ZDF und das Deutschlandradio nötig. Wenn die CSU von einer Senkung des Angebots auf einen Grundversorgungsauftrag spreche, meine sie eine Mindestversorgung, die verfassungsrechtlich nicht zulässig sei. Der Auftrag und die Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks müssten aber regelmäßig neu justiert werden, betonte Dreyer. Dazu sei in diesem Jahr eine Länder-Arbeitsgruppe zu Reformen gestartet.

Auch der Mainzer Medienwissenschaftler Dieter Dörr hält eine Zusammenlegung der Sender ARD und ZDF für nicht sachgerecht. Der ganze Aufbau des deutschen Mediensystems beruhe auf der Vorstellung, dass eine Demokratie auf vielfältige Informationen angewiesen sei, sagte der Leiter des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht und Medienrecht an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz dem Evangelischen Pressedienst.

In einem Entwurf für neues Grundsatzprogramm der CSU heißt es: »Wir streben langfristig die Beseitigung von Doppelstrukturen und die Zusammenlegung von ARD und ZDF unter einem Dach an.« Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.