LINKE will frühere GSW-Wohnungen zurückkaufen
Berliner Linkspartei prüft Instrumente für die Rekommunalisierung
Berlin. Die Berliner Linkspartei will die 2004 verkauften Wohnungen der GSW zurück in die öffentliche Hand bringen. Das geht aus einem aktuellen mietenpolitischen Papier der Partei hervor, das »nd« vorliegt. »Welche Instrumente dafür zur Verfügung stehen, wird derzeit geprüft«, heißt es in dem vierseitigen Text, den unter anderem der Spitzenkandidat der LINKEN zur Abgeordnetenhauswahl, Klaus Lederer, und die Wohnungsexpertin der Fraktion im Abgeordnetenhaus, die ehemalige Senatorin Katrin Lompscher, verfasst haben. Gemeinsam mit Mieterinitiativen will die LINKE nach Wegen suchen, die Wohnungen zu rekommunalisieren.
Die 65.700 Wohn- und Gewerbeeinheiten der »Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft« (GSW) waren vor zwölf Jahren für 405 Millionen Euro an das private Konsortium von Whitehall und Cerberus vom Land Berlin verkauft worden. Heute gehört ein Großteil der Wohnungen zum Wohnungsunternehmen Deutsche Wohnen. 2004 herrschte eine große Haushaltsnotlage im Land Berlin, der Verkauf der öffentlichen Wohnungen war dennoch hoch umstritten, durch die Privatisierung wurde das Image der LINKEN im Folgenden nachhaltig geschädigt.
Um die »Kehrtwende« in der Wohnungspolitik einzuleiten, fordert die LINKE in ihrem Papier darüber hinaus, die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften jährlich mit einem zweckgebundenen Zuschuss von 200 Millionen Euro für das Eigenkapital auszustatten, um durch Neubau, Umbau, Sanierung und Ankauf mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.