2016 schon hunderte Straftaten gegen Asylhelfer und Politiker
BKA: Tod von Menschen wird von Tätern einkalkuliert / Gefahr der Bildung rechtsterroristischer Gruppen
Berlin. Im Zusammenhang mit dem Asylthema hat die Polizei nach einem Medienbericht in diesem Jahr bereits mehr als 450 Angriffe auf Politiker und Flüchtlingshelfer registriert. 317 Straftaten richteten sich gegen Politiker und 144 gegen Helfer oder Organisationen, wie nach Informationen von »Zeit Online« aus einem internen Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA) hervorgeht.
Die Taten waren ganz überwiegend rechtsextrem motiviert. Von den Angriffen auf Politiker gingen dem Bericht zufolge 212 auf das Konto von Rechten, 9 auf das von Linken, 93 waren nicht zuzuordnen. Das gleiche Muster bei Angriffen auf Helfer: Auf 127 Delikte von Rechten kam laut BKA eine linksmotivierte Brandstiftung, der Rest war unklar.
Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte ist dem Bericht zufolge seit Jahresbeginn zwar stark zurückgegangen - die Summe wird am Jahresende aber voraussichtlich nicht wesentlich niedriger ausfallen als im Rekordjahr 2015. Nach Ansicht des BKA ist es der Mehrheit der Täter auch egal, ob eine attackierte Unterkunft bewohnt ist oder nicht, heißt es weiter. Es müsse »in Einzelfällen auch mit Tötungsdelikten gerechnet werden«, zitiert »Zeit Online« die Analytiker. Es müsse auch »die Bildung terroristischer/krimineller Gruppen innerhalb des rechten Spektrums« in Betracht gezogen werden. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.