ANNOTIERT

  • Lesedauer: 2 Min.

Aufgewachsen mit traumatisierten Eltern, die als Kinder Krieg und Flucht erlebt haben, ist die Generation der Kriegsenkel in den letzten Jahren verstärkt in den Blick geraten. Durch ihre Familiengeschichte und besondere Sozialisation haben viele von ihnen eine mentale Ausstattung entwickelt, die es ermöglicht, mit heutigen Herausforderungen besser umzugehen, meint die Therapeutin Ingrid Meyer-Legrand: »Die Kraft der Kriegsenkel. Wie Kriegsenkel heute ihr biografisches Erbe erkennen und nutzen« (Europa-Verlag, 256 S., geb., 18,99 €).

Als die Grünen 1980 die politische Bühne betraten, waren Aktivistinnen wie Petra Kelly für die DDR zunächst umworbene Partner in der Friedensbewegung. Doch als Verfechter einer blockübergreifenden Politik und wegen ihrer Doppelstrategie, neben dem offiziellen Dialog mit der SED Kontakte zur DDR-Opposition zu unterhalten, gerieten sie ins Visier der Stasi. Jens Giesicke und Andrea Bahr berichten über »Die Staatssicherheit und die Grünen. Zwischen SED-Westpolitik und Ost-West-Kontakten« (Ch. Links, 360 S., br., 30 €).

Ost oder West? In kaum einem weiteren Land der Welt spielten diese beiden Himmelsrichtungen für das Leben eines Menschen eine so fundamentale Bedeutung, dass heute noch unterschieden wird, ob ein Kind im Osten oder im Westen sozialisiert wurde. Dies konstatiert Werner Peplowski. Der letzte Vorsitzende der Gewerkschaft Druck und Papier in der DDR hat seine Autobiografie auf den Buchmarkt gebracht: »Nichts bleibt unterm Schnee verborgen. Ein Leben in der Kaderschmiede, als Gewerkschaftsführer und Handelsvertreter« (Verlag in Potsdam, 420 S., br., 24,90 €).

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.