Skatspielen ist nun Kulturerbe

Auch die Heiligenstädter Palmsonntagsprozession schaffte es auf die Liste

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Bonn. Das Märchenerzählen, die ostfriesische Teekultur, das Hebammenwesen und das Skatspiel sind als immaterielles Kulturerbe in Deutschland anerkannt worden. Die Kultusministerkonferenz und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) nahmen am Freitag 34 Kulturformen neu in das bundesweite Verzeichnis auf, teilte die Deutsche UNESCO-Kommission in Bonn mit. Den Blaudruck, eine jahrhundertealte Technik der Stoffveredelung, will Deutschland zusammen mit Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei 2017 für die internationale Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO vorschlagen.

Zu den weiteren in die deutsche Liste aufgenommenen Bräuchen und Traditionen zählen der Poetry Slam, die Flussfischerei an der Mündung der Sieg in den Rhein und die Heiligenstädter Palmsonntagsprozession. Insgesamt umfasst das deutsche Register damit 68 Einträge. In das Register »Guter Praxisbeispiele« wurden zudem die hochalpine Allgäuer Alpwirtschaftskultur in Bad Hindelang sowie die Erforschung und Dokumentation von Flur- und Hausnamen in Bayern aufgenommen.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Bremens Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD), betonte, die Liste ermögliche es, »kreative und schöpferische Seiten unserer Brauchtumslandschaft, traditionelle Handwerkstechniken und künstlerische Ausdrucksformen sichtbar zu machen, und das damit verbundene Wissen und Können zu fördern und weiterzuentwickeln«. Grütters sagte: »Die Bräuche, Fertigkeiten und Kenntnisse, die mit diesem Erbe oft von Generation zu Generation weitergegeben werden, sind essenzieller Teil unserer Identität und unseres Selbstverständnisses.« Sie zeigten, wie Tradition, Innovation, Kontinuität und Wandel verknüpft werden könnten.

Zum immateriellen Erbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UN-Kulturorganisation UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt solcher Kulturformen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Auf der internationalen Liste stehen mehr als 400 Eintragungen. epd/nd

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