MH370 ist nicht im Suchgebiet

Schicksal des malaysischen Flugzeuges weiter unklar

  • Barbara Barkhausen, Sydney
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Erkenntnis zeichnete sich seit Monaten ab. Jetzt scheint es Gewissheit zu sein: MH370 liegt nicht in der 120 000 Quadratkilometer großen Region im Indischen Ozean, die Spezialschiffe seit über zwei Jahren absuchen. Zu dem Schluss kamen Experten »aufgrund des großen Vertrauens, das wir in die bisherige Suche setzen«, heißt es in einer Pressemitteilung zu zwei aktuellen australischen Berichten - »MH370 - First Principles Review« sowie einem Bericht zur Driftanalyse der australischen Forschungsagentur CSIRO. Es sei »nicht wahrscheinlich«, dass die bisher definierte Unterwasserregion zwischen den Breitengraden 36 und 39,3 auf der Südhalbkugel das Flugzeug enthalte.

Wo das Flugzeug der Malaysia Airlines, das im März 2014 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden ist, abgestürzt ist, lässt sich nicht mit letztendlicher Sicherheit sagen. Driftanalysen der in Afrika angespülten Trümmer und eine neue Modellierung der Flugbahn würden jedoch darauf hindeuten, dass die Maschine nördlich der bisherigen Suchregion abgestürzt sei, so die australische Verkehrssicherheitsbehörde (ATSB). »Die Experten stimmen überein, dass eine bisher nicht untersuchte Region von 25 000 Quadratkilometern zwischen dem 33. und 36. südlichen Breitengrad entlang des siebten Bogens die größte Wahrscheinlichkeit besitzt, das Flugzeugwrack zu enthalten.«

Dies ist das zweite Mal, dass die Behörde mit Informationen an die Öffentlichkeit geht, die Rückschlüsse auf das mögliche Ende von MH370 zulassen. Im November legte ATSB Beweise vor, warum der vermisste Flieger nicht kontrolliert ins Meer gesteuert wurde, wie viele Vertreter der Piloten-Selbstmord-Theorie es behauptet hatten. Eine Analyse der vorhandenen Satellitendaten sei konsistent damit, »dass das Flugzeug mit hoher und ansteigender Geschwindigkeit« abgestürzt sei, hieß es darin. Zudem habe eine Analyse einer Flügelklappe, eines von drei Trümmern, das eindeutig dem vermissten Flieger zugeordnet werden konnte, gezeigt, dass die Klappe vermutlich nicht ausgefahren gewesen sei. Letzteres hätte nur ein Pilot steuern können.

Unklar ist, ob die Suche nun um den 25 000 Quadratkilometer großen Bereich erweitert wird. Bisher hatte es geheißen, die Suche werde eingestellt, sollte die definierte Suchregion kein Ergebnis bringen. Ob die von ATSB und CSIRO vorgelegten Berichte und Analysen als »glaubwürdig« genug eingestuft werden, muss sich erst noch zeigen. Laut der ABC wären weitere 30 Millionen australische Dollar (21 Millionen Euro) für eine weitere Suche nötig. Die bisherige erfolglose Suche kostete bereits 180 Millionen australische Dollar.

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