Flugzeugentführung in Malta unblutig beendet
Airbus der Afriqiyah Airways war mit mehr als 100 Menschen an Bord umgelenkt worden
Update 16.00 Uhr: Entführer und Crew-Mitglieder haben Flugzeug verlassen
Die Entführung eines Flugzeuges aus Libyen ist auf Malta unblutig zu Ende gegangen. Zusammen mit Crew-Mitgliedern verließen die Entführer die Maschine. Zuvor waren bereits alle Passagiere freigelassen worden.
Update 15.05 Uhr: Entführer noch in der Maschine
Nach der Entführung der libyschen Passagiermaschine sind alle festgehaltenen 109 Passagiere frei. Das teilte das maltesische Staatsfernsehen mit. Auf Fernsehbildern war zu sehen, dass niemand mehr das Flugzeug verließ. Ein Mann machte an der Tür ein entsprechendes Zeichen mit den Händen. Im Staatsfernsehen war ebenfalls zu sehen, wie einer der Entführer an die Flugzeugtür trat und die alte libysche Flagge von Machthaber Muammar al-Gaddafi hochhielt. Identität und Forderungen der mutmaßlichen Entführer blieben zunächst unbekannt.
Update 14.00 Uhr: Passagiere kommen frei
Die ersten Passagiere der offenbar entführten Afriqiyah-Airways-Maschine werden aus dem Flugzeug freigelassen. Das teilte der Ministerpräsident von Malta, Joseph Muscat, am Freitagmittag via Twitter mit. Laut Regierungsangaben sind bei der Landung auf dem Flughafen Luqa 111 Menschen an Bord gewesen, darunter ein Kind.
Offenbar libysches Flugzeug nach Malta entführt
Valletta. Ein libysches Passagierflugzeug ist nach Angaben der maltesischen Regierung entführt und nach Malta umgeleitet worden. Er sei über die »mögliche Flugzeugentführung« eines libyschen Inlandsflugs informiert worden, schrieb der maltesische Regierungschef Joseph Muscat am Freitag im Online-Kurzmitteilungsdienst Twitter. Der Internationale Flughafen Malta bestätigte ebenfalls via Twitter, dass es einen »widerechtlichen Eingriff« in die Flughafenhoheit gab.
Aus Regierungskreisen in Valetta verlautete, an Bord seien 118 Menschen, darunter sieben Besatzungsmitglieder. Laut maltesischen Medienberichten handelt es sich bei dem Flugzeug um einen Airbus 320 der Fluggesellschaft Afriqiyah Airways.
Die Flughafenverwaltung erklärte, Rettungsteams seien im Einsatz. Der Flugbetrieb wurde eingestellt. Die Maschine stand am frühen Nachmittag umringt von Militärfahrzeugen auf dem Rollfeld.
Nach maltesischen Regierungsangaben hatte der Flugzeugentführer der Crew gesagt, er habe eine Handgranate. Er habe versprochen, alle Passagiere freizulassen, wenn seine Bedingungen erfüllt würden. Welche Forderungen er stellte, wurde zunächst nicht bekannt.
Wegen der möglichen Flugzeugentführung hat der dortige Flughafen inzwischen zahlreiche Maschinen umgeleitet - das hat auch Auswirkungen in Deutschland. Fünf Flugzeuge auf dem Weg nach Malta seien zum Flughafen Catania auf Sizilien geleitet worden, schreibt der Flughafen auf seiner Internetseite. Für weitere acht Flieger wurde kein Alternativ-Ziel angegeben, darunter fünf Maschinen aus Frankfurt, eine davon von der Lufthansa. Ein Lufthansa-Flug von Malta nach München wird als verspätet oder gestrichen gemeldet. Vier weitere Flieger nach Frankfurt - darunter eine Lufhansa-Maschine - werden als verspätet angegeben. Agenturen/nd
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