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Im Stadt-Atelier

  • Lesedauer: 1 Min.

Welcher Nationalität die beiden Männer sich zugehörig fühlen, ist so unschwer zu erraten wie die Antwort auf die Frage, wem ihre Liebe gilt. Beides tragen sie stolz zur Schau. Wo aber dieses Bild aufgenommen worden sein mag, bleibt im Ungefähren. Ähnlich ist es bei sämtlichen Porträtaufnahmen, die der US-amerikanische Fotograf Alan Luft in diesem Band versammelt hat. So verschieden die ethnischen Wurzeln, die kulturellen Identitäten, die sozialen Hintergründe all dieser Menschen sind, so selbstbewusst posieren sie vor der Kamera. Dass das, was sie darüber hinaus verbindet, tatsächlich ein Ort ist, verrät der Titel des Buches: »Photographic Portraits Berlin«.

Seit 30 Jahren hat Alan Luft, Urenkel deutscher Einwanderer, die Stadt immer wieder bereist. »Heute«, sagt er, »ist Berlin eine vielfältige Mischung von Leuten, und ich glaube, es zeigt, wie die Zukunft auch anderswo aussehen wird«. Tausende von Negativen sind über die Jahre entstanden, darunter kein einziger Schnappschuss. Luft arbeitet mit einer schweren RZ 67 Mamiya Kamera - und mit Liebe zum Detail. Vor seiner Linse wird Berlin zum Atelier - und jeder Mensch zum Original. Martin Hatzius

Alan Luft: Photographic Portraits Berlin. Texte v. Stephen Brockmann und Alan Luft. Kehrer, 96 S., geb., 35 €.

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