Unglaubliche Schicksale

Selja Ahava schrieb einen märchenhaften Roman, der voll Schmerz, aber auch tröstlich ist

  • Mona Grosche
  • Lesedauer: 2 Min.

Selja Ahava, den Namen sollte man sich merken, wenn man Lust auf unterhaltsame und dabei tiefsinnige Literatur hat. Sensibel und empathisch widmet sich die finnische Autorin in ihrem jüngsten Roman geradezu unglaublichen Geschehnissen, die das Leben ihrer Protagonisten in völlig neue Bahnen lenken. So geht es der achtjährigen Saara, die mit den Eltern in einem kleinen Haus mit Garten lebt. Die Mutter legt ein neues Erdbeerbeet an, da fällt ein Eisblock vom Himmel. Damit nicht genug: Auch Saaras Tante, bei der Vater und Tochter nach dem Unglück wohnen, passiert Unerhörtes. Sie gewinnt zum zweiten Mal im Lotto.

Selja Ahava: Dinge, die vom Himmel fallen.
Roman. A. d. Finn. v. Stefan Moster. Mare. 208 S., geb., 20 €

Während beim ersten Mal die Freude groß war, kann sie es nun einfach nicht fassen. Sie fällt vor Schreck wochenlang in einen tiefen Schlaf. Als sie erwacht, ist ihr Interesse an unglaublichen Geschichten geweckt. Im Internet surft sie nach weiteren Fällen spektakulären Glücks oder Unglücks und stößt auf einen Fischer aus Schottland. Der hat das Pech, immer wieder vom Blitz getroffen zu werden - und das Glück, es stets zu überleben. Jetzt fürchtet er, sein Umfeld in Gefahr zu bringen. Und da ist am Ende noch Krista, in die sich Saaras Vater nach langer Trauer verliebt. Sie wollen einen Neuanfang wagen. Das Baby, mit dem Krista schwanger ist, hat keine Überlebenschance. Dennoch will sie es weiter in sich tragen ...

Ahavas Figuren ist eine tiefe Verunsicherung, aber auch ein immenser Überlebenswille gemeinsam. Der Roman mit seinen märchenhaften Elementen ist so poetisch, so voll Schmerz und doch auch so tröstlich erzählt, dass er einen verzaubert.

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