DR Kongo: Rebellen töteten 39 Polizisten

Gruppe Kamwina Nsapu kämpft gegen Regierung

  • Marc Jourdier, Kinshasa
  • Lesedauer: 2 Min.

In der zentralkongolesischen Region Kasai seien in einem Massengrab 39 getötete Polizisten gefunden worden, erklärte die Polizei am Montag. Die gewalttätigen Unruhen in Kasai haben sich in den vergangenen Monaten auch auf Nachbarprovinzen ausgeweitet. Seit der Eskalation des Konflikts im vergangenen Sommer wurden mindestens 400 Menschen getötet. Die Polizeikolonne sei am Freitag in Kamuesha in einen Hinterhalt von Rebellen der Gruppe Kamwina Nsapu geraten, sagte Oberst Pierre-Rombau Manamputu. Seine Kollegen seien in einem Massengrab verscharrt worden. Die Rebellen brachten demnach zwei Polizeifahrzeuge samt Material in ihren Besitz.

Die Gruppierung Kamwina Nsapu, die den Namen eines von Sicherheitskräften getöteten örtlichen Anführers trägt, kämpft gegen die Zentralregierung unter Präsident Joseph Kabila. Die Vereinten Nationen werfen den Rebellen Gräueltaten und die Rekrutierung von Kindersoldaten vor.

Der UN-Sicherheitsrat will in dieser Woche über die Verlängerung des Mandats der UN-Stabilisierungsmission Monusco abstimmen. Fast 19 000 Blauhelmsoldaten sollen in der Demokratischen Republik Kongo für Sicherheit sorgen. Der 1999 ins Leben gerufene UN-Einsatz ist die am längsten andauernde und teuerste Friedensmission der Vereinten Nationen.

Europäische Union, Afrikanische Union und UNO zeigten sich in einer gemeinsamen Erklärung »tief beunruhigt« über die jüngsten Entwicklungen in der Region Kasai. Sie verurteilten den »schändlichen« Angriff auf die Polizisten und »alle anderen Gewalttaten und Menschenrechtsverletzungen« in dem Unruhegebiet. Zugleich forderten sie die Regierung in Kinshasa auf, gemäß dem Übergangsabkommen vom 31. Dezember einen Regierungschef einzusetzen, der aus den Reihen der Opposition komme. Präsident Joseph Kabila blieb über das Ende seines zweiten Mandats am 20. Dezember hinaus im Amt. In dem Abkommen wurde vereinbart, im Laufe dieses Jahres Präsidentschaftswahlen abzuhalten. AFP

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