Vielseitiger Künstler

Johannes Grützke

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Der Maler Johannes Grützke ist tot. Wie die Leipziger Galerie Schwind mitteilte, starb er am Mittwoch im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit. Grützke wurde 1937 in Berlin geboren, wo er von 1957 bis 1964 an der Hochschule für Bildende Künste studierte. 1987 war er als Dozent an der Sommerakademie für Bildende Künste in Salzburg tätig, die 1953 von Oskar Kokoschka gegründet wurde und deren Schüler Grützke selbst schon 1962 war. Es folgte von 1992 bis 2002 eine Professur für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.

1973 war er Mitbegründer der Schule der neuen Prächtigkeit und vertrat als einer der wenigen Maler in Westdeutschland einen figurativen, oft ironisch überzeichneten Stil. Sein bekanntestes Werk ist der 32 Meter lange Fries »Zug der Volksvertreter« in der Paulskirche in Frankfurt am Main, entstanden in den Jahren 1989 - 91.

Über die Malerei hinaus war Grützke vielseitig künstlerisch tätig, seit 1965 als Violinist im Ensemble »Die Erlebnisgeiger«, seit 1979 als Bühnenbildner für das Theater oder künstlerischer Berater am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 2012 wurde er mit dem Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Noch bis zum 11. Juni ist eine Retrospektive seiner Gemälde im niederländischen Museum More in Gorssel zu sehen. nd

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