Mutige Schau

Documenta ist eröffnet

  • Lesedauer: 2 Min.

Vorrang für die Kunst: Getreu diesem Motto haben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos bei der documenta-Eröffnung in Kassel selbst Hand angelegt. Die beiden Staatsoberhäupter setzten mit Muskelkraft die Zahnräder der »Mühle des Blutes« in Bewegung. Der Nachbau einer Sklavenmühle ist der Beitrag des mexikanischen Künstlers Antonio Vega Macotela zur bedeutendsten zeitgenössischen Kunstausstellung der Welt.

100 Tage lang zeigen Künstlerinnen und Künstler in der nordhessischen Stadt ihre Werke und Darbietungen. Politik ist Thema, steht aber nicht im Mittelpunkt. »Die Kunst hat Vorrang und das ist gut«, sagte Steinmeier. Sein griechischer Kollege erklärte: »Die documenta zeigt, wie Europa der Welt durch die Kultur die Botschaft von Frieden und Gerechtigkeit senden kann.« Besonders angetan war Steinmeier vom »Parthenon der Bücher«. Der mit verbotenen Büchern behängte Tempelnachbau der argentinischen Künstlerin Marta Minujín sei bereits ein Symbol der documenta 14. »Der Parthenon spiegelt die Konflikte unserer Zeit«, sagte Steinmeier. Dazu gehöre das Ringen um Vernunft und um den Unterschied zwischen Lüge und Wahrheit. Der Bundespräsident bezeichnete die documenta als mutig.

Dass der griechische Präsident zusammen mit Steinmeier die documenta besuchte, liegt am einem Novum in der Geschichte der Ausstellung. Erstmals seit 1955 gibt es neben Kassel mit Athen einen zweiten documenta-Standort. Dort begann die documenta im April, und dauert sie bis zum 16. Juli. dpa

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -