Ausstellung würdigt Gründerväter des Gartenreichs
Wörlitz. Im Dessau-Wörlitzer Gartenreich beleuchtet eine neue Ausstellung erstmals die Beziehung des Archäologen Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) zum Gründer der Anlage. Nach Angaben der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz lernte Fürst Franz von Anhalt (1740-1817) den Wissenschaftler in Rom kennen. Unter dem Titel »Revolution des Geschmacks. Winckelmann, Fürst Franz und das Schloss zu Wörlitz« wird anhand von Bildern, Skulpturen und Handschriften ihr enger Kontakt thematisiert.
Winckelmann gilt als Begründer der wissenschaftlichen Archäologie. Dem jungen, wissbegierigen Adligen wurde er zum Lehrer und führte ihn und seine Begleiter mehrere Monate durch die antiken Stätten in Rom. Inspiriert davon habe Fürst Franz von Anhalt-Dessau bei seiner Heimkehr in seinem kleinen Fürstentum die Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft anlegen lassen. Dies war verbunden mit der Idee, Zutritt und Bildung für Jedermann, egal welcher Herkunft - und galt im 18. Jahrhundert als revolutionär.
Als »gebautes Monument« der Beziehung zu Winckelmann gilt das Schloss Wörlitz. Der Klassizismusbau ist versehen mit Motiven von antiken Stätten in Wand- und Deckenmalereien, grazilen Stuckarbeiten sowie original erhaltenen Möbeln und Gemälden. Die Ausstellung über die Beziehung der beiden Männer ist in der Nähe des Schlosses, im »Haus der Fürstin« - bekannt auch als »Graues Haus« - bis 17. September zu sehen. Sie ist ein Höhepunkt im Themenjahr der Kulturstiftung. Dieses steht unter dem Motto »Toleranz mit Franz«. Anlass ist der 200. Todestages des Fürsten. Zentrales Thema ist die Weltoffenheit des Adligen. Das von ihm angelegte rund 140 Hektar große Gartenreich gehört zum UNESCO-Welterbe und zieht jährlich Tausende Gäste an. dpa/nd Foto: dpa/Jan Woitas
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.