»GeSa to Hell«: Hunderte demonstrieren gegen G20-Knast

Proteste gegen Sicherheitsbehörden: »Freiheit stirbt mit Sicherheit« / Über 700 bei der »We are here«-Demo von Geflüchteten gegen den umstrittenen Gipfel

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Zeitweise über 400 Menschen haben am Samstagabend unter dem Motto »GeSa to Hell« im Hamburger Stadtteil Harburg friedlich gegen die umstrittene Gefangenensammelstelle GeSa während des bevorstehenden G20-Gipfels am 7. und 8. Juli demonstriert. Die Polizei war in ähnlicher Stärke angerückt. Die Behörden nannten die Stimmung »verbal aggressiv« und erläuterten dies auch: Es habe »lautstarkes Skandieren der Versammlungsteilnehmer gegen Polizeibeamte« gegeben. Viele teilnehmende Protestierende kritisierten das massive Polizeiaufgebot als »völlig unverhältnismäßig«. Es wurden Plakate mit Aufschriften wie »Freiheit stirbt mit Sicherheit« und »Solidarität mit allen Squats« gezeigt.

Während des Protestmarsches gab es mehrere Zwischenkundgebungen. Ein Sprecher der »Libertären Harburgs« etwa kritisierte die Ernennung von Harmut Dudde zum G20-Einsatzleiter. Dem Polizeidirektor wird ein hartes Vorgehen gegen Demonstranten vorgeworfen. Darüberhinaus rief der Sprecher der »Libertären Harburgs« die Demonstranten zur Solidarität auf: »Gemeinsam für eine bessere Welt. Wir lassen uns nicht spalten«, rief er der Menge zu. »Wir wollen eine Welt, in der Ressourcen schonend genutzt und gerecht verteilt werden«, sagte er unter Applaus der Demonstranten. Die Gefangenensammelstelle bietet Platz für bis zu 400 Festgenommene. Die Umbaukosten des zuletzt als Erstaufnahmestelle für Geflüchtete genutzten ehemaligen Lebensmittelmarktes belaufen sich auf rund drei Millionen Euro.

Bereits am Samstagmittag gab es unter dem Motto »Wir sind hier« eine Demonstration für eine menschlichere Flüchtlingspolitik der G20-Staaten. An der »We are here«-Demo von Geflüchteten gegen den umstrittenen Gipfel der selbsternannten Mächtigen, der von »Lampedusa in Hamburg« und dem »Hazara Volks-und Kulturverein« organisiert worden war, nahmen laut der Polizei über 700 Menschen teil. Agenturen/nd

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