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Vorwürfe an den WDR

Antisemitismus-Doku

  • Lesedauer: 2 Min.

In der Debatte über den Umgang mit der umstrittenen TV-Dokumentation »Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass auf Juden in Europa« gerät der WDR weiter in die Kritik. Die Direktorin des Berliner Büros des American Jewish Committee (AJC), Deidre Berger, warf dem Sender eine »Verharmlosung von Antisemitismus« vor. Der zur Ausstrahlung ergänzte »WDR-Faktencheck« sei »durchweg tendenziös«, sagte sie dem Berliner »Tagesspiegel« (Montag). Der Check ziehe »auffallend oft« die Aussagen von Personen und Institutionen in Zweifel, die sich für jüdische und israelische Interessen starkmachten. »Deutlich wird dagegen das Bemühen des Senders erkennbar, pro-palästinensische Darstellungen unkommentiert wiederzugeben«, kritisierte Berger. Die Doku räume zum Beispiel einer Vertreterin der Nakba-Ausstellung über die palästinensische Sicht auf die israelische Staatsgründung großen Raum ein, ohne dass der »Faktencheck« dies thematisiere. Die Ausstellung sei jedoch wissenschaftlich umstritten, sagte Berger. Der Check der WDR-Redaktion biete »weniger fundierte Einsichten als einseitige Bewertungen«.

Den zunächst von Arte und dem WDR zurückgehaltenen Film hatten das Erste und zeitversetzt auch Arte am vergangenen Mittwoch mit korrigierenden Eingriffen in einer ungewöhnlichen Form gesendet: Schriftliche Stellungnahmen wurden eingeblendet, zudem gab es online einen »WDR-Faktencheck«, der Fehler richtigstellen sollte. Der WDR hatte eine Ausstrahlung des Films ursprünglich wegen »handwerklicher Bedenken« abgelehnt. Arte hatte sich geweigert, die Dokumentation zu senden, weil der produzierte Film nicht dem geplanten Projekt entspreche. epd/nd

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