»Windrad« kehrt zurück

NS-Raubkunst

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Stadt Hannover hat ein Aquarell von Karl Schmidt-Rottluff an die Erben eines jüdischen Fabrikanten und Kunstsammlers zurückgegeben. Am Dienstag überreichte Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) das expressionistische Werk »Marschlandschaft mit rotem Windrad (Das Windrad)« an Professor Vernon Reynolds, den Enkel des Unternehmers Max Rüdenberg. Auch Reynolds Sohn und seine Enkelin waren zur Übergabe von England nach Hannover gekommen. Die drei nahmen das Bild stellvertretend für die Erbengemeinschaft an.

Die Übergabe des Werkes von 1922 könne auch »als Symbol der Verständigung« gesehen werden, sagte Schostok im Neuen Rathaus. Die Erben Rüdenbergs hatten schon im April 2013 beantragt, dass das Aquarell als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut zurückgegeben wird. Die Stadt folgte nun einer Empfehlung der sogenannten Limbach-Kommission. Sie gibt ihre Einschätzung zu Kulturgütern ab, die ihren Eigentümern von den Nazis geraubt oder abgepresst wurden.

Das Schicksal von Max Rüdenberg steht für viele Opfer des NS-Regimes. Der Kunstsammler war enteignet und mit seiner Ehefrau nach Theresienstadt deportiert worden. 1942 starben sie dort. dpa

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.