Familienwelten

Ines Wallrodt über Vorschläge der Expertenkommission Abstammung

Die Entwicklungen der Reproduktionsmedizin machen es leichter, den Beschränkungen der Biologie zu entgehen. Immer mehr Menschen, die selbst keine Kinder bekommen können, erfüllen sich so ihren Kinderwunsch. Das Ergebnis ist eine bunte Familienwelt, die alte Vorstellungen von biologisch bestimmten Bindungen zwischen Kindern und Eltern wohltuend verändert. Was fehlt, ist die rechtliche Absicherung, wofür der vom Justizministerium einberufene Arbeitskreis Abstammung nun interessante Vorschläge macht. Durch die vorgeschlagene »Mit-Mutterschaft« etwa könnte in einer lesbischen Beziehung auch die Partnerin der Kindsmutter unproblematisch als Mutter anerkannt werden. Leider hat es der Bundestag letzten Freitag versäumt, diese Erleichterung mit der Ehe für alle zu beschließen.

Dass das Recht einfach nur die Praxis nachvollzieht, ist aber nicht bei allen derzeit möglichen Wegen, Eltern zu werden, angeraten. Für ein Verbot von Leihmutterschaft etwa gibt es gute Gründe - Unbehagen über eine Geburtenindustrie oder die oftmals prekäre Lage der Leihmütter. Dass es nicht weltweit gilt, führt auch hierzulande zu Problemen. Bislang müssen Gerichte das ausbaden. Es wäre interessant gewesen, was der Kommission als Lösung einfällt. Doch Leihmutterschaft wie auch die weniger problematische und trotzdem verbotene Eizellenspende gehörten nicht zu ihrem Auftrag.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.