Gedanken zur Fotografie
Zum Böll-Geburtstag
Zum 100. Geburtstag von Heinrich Böll widmet sich das Museum Ludwig in Köln dem Verhältnis des Schriftstellers zur Fotografie. Die Ausstellung »Die humane Kamera. Heinrich Böll und die Fotografie« ist vom 1. September bis 7. Januar in den neuen Fotoräumen des Ausstellungshauses zu sehen, wie das Museum Ludwig ankündigte. Unter den 35 Exponaten sind nicht nur Bilder, die Böll (1917-1985) zeigen, sondern auch Texte von ihm über die Fotografie.
Unter anderem zeigt das Museum, das am Kölner Heinrich-Böll-Platz liegt, den Angaben zufolge erstmals eine Auswahl von Porträts, die der Fotograf Heinz Held von Böll machte. Der eigentlich kamerascheue Literat habe sich von dem befreundeten Fotografen auch im privaten Umfeld ablichten lassen, hieß es. Zu sehen sind auch Fotos, die Bölls Sohn René auf Bitten seines Vaters zu dem Roman »Frauen vor Flusslandschaft« (1962) in Bonn aufnahm. Daneben thematisiert die Ausstellung Texte von Böll über das Fotografieren. So erschien im Katalog zur Weltausstellung der Fotografie 1964 der Text »Die humane Kamera«. Darin warnt der Schriftsteller: »Wenn technisch perfektes Photographieren in jedermanns Hand gegeben ist, ist Orwells Großer Bruder ja fast allgegenwärtig.« Im »Bekenntnis zur Trümmerliteratur« (1952) schreibt der Autor, ein gutes Auge gehöre zum Handwerkszeug des Schriftstellers. epd/nd
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