Aus sechs mach’ sieben
Bislang waren Wissenschaftler von sechs Schlangenarten in Deutschland ausgegangen. Nun ist eine weitere hinzu gekommen
Dresden. Bislang waren Wissenschaftler von sechs Schlangenarten in Deutschland ausgegangen. Nun ist eine weitere hinzu gekommen: Anhand genetischer Untersuchungen von mehr als 1600 Schlangen hat ein internationales Forscherteam nachgewiesen, dass die unter anderem in Westdeutschland lebende Barren-Ringelnatter eine eigene Art ist. Bislang galt sie als Unterart der Ringelnatter (Natrix natrix). Ihre Erkenntnisse stellen die Forscher im Fachjournal »Scientific Reports« vom Montag vor.
»Wir haben zwei Gebiete untersucht, in denen sich verschiedene genetische Linien der Ringelnatter treffen«, erläuterte Uwe Fritz, Direktor der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden. In dem einen Gebiet - von Mitteldeutschland bis zum Südbalkan - kommen zwei verschiedene genetische Linien der östlichen Ringelnatter vor, die sich komplett vermischen.
Ganz anders in der im Rheingebiet untersuchten Zone, in der sowohl die östliche Ringelnatter als auch die Barren-Ringelnatter leben. »Es gibt nur einen ganz schmalen Streifen von weniger als 50 Kilometern Breite, in der es Hybriden gibt«, so Fritz. »Zudem kreuzt sich hauptsächlich die Barren-Ringelnatter in die östliche Art ein, was auf Fortpflanzungsbarrieren hinweist.« Das spreche dafür, dass es sich um zwei verschiedene Arten handelt. In Deutschland lebe die Barren-Ringelnatter vor allem westlich des Rheins.
Alle Ringelnattern werden in Deutschland bereits streng geschützt. »Die Barren-Ringelnatter hat aber ein wesentlich kleineres Verbreitungsgebiet als die östliche Art«, betonte Fritz. »Die Bundesländer, in denen die westliche Art vorkommt haben damit eine besondere Verantwortung für ihren lokalen Schutz.« Die Schlange mit den auffälligen schwarzen Barrenmustern ist ungiftig. Sie kann bis zu 1,90 Meter lang werden - meist ist sie aber wesentlich kleiner.
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