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Thomas Scheen

7. 4. 1965 - 26. 8. 2017

Rastlos war er in Afrika unterwegs: »Zwei Wochen im Monat im Schnitt«, erzählte Thomas Scheen mal auf einer gemeinsamen Journalistenreise in Sudan. Sein Arbeitgeber, die »Frankfurter Allgemeine Zeitung«, stöhnte über die Spesenrechnungen und wusste doch, dass die Artikel mit Informationen aus erster Hand ihr Geld wert sind und die Afrika-Berichterstattung der »FAZ« zu einer Zierde des Auslandsressorts machten.

Von der Schule im belgischen Eupen ging Scheen vorschnell ohne Abitur ab, um sich mit einem Renault 4 auf den Weg in die einstige belgische Kolonie zu machen, in das Zaire von Mobutu, das heute als Demokratische Republik Kongo firmiert. Afrika hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen, und seine Initiativbewerbung bei der »FAZ« hatte dort 2000 Erfolg: Lebenslauf, LKW-Auslandsfernfahrer, Abitur mit 25, Viersprachigkeit, selbstfinanziertes Politikstudium - das stieß dort ob seiner Ungewöhnlichkeit auf Gegenliebe. Die »FAZ« hatte ihren Mann für Afrika gefunden. Scheen, der sein Handwerk im Lokaljournalismus gelernt hatte, praktizierte quasi Lokaljournalismus in Afrika: Statt sich aufs Internet zu konzentrieren, setzte er sich in den nächsten Flieger, war vor Ort, ließ sich auf Risiken ein. Es ging immer gut. Nun starb er an den Folgen eines Unfalls in Nairobi. ml

Rich Piana

26. 9. 1971 - 25. 8. 2017

»Whatever it takes« war sein Motto - zu deutsch: »mit allen Mitteln«. Und genau so arbeitete US-Bodybuilder Rich Piana an seinem Körper, der sein größtes Kapital war. Mit 15 hatte Piana zu trainieren begonnen, mit 18 nahm er erstmals Anabolika zu sich. Zeit seines Lebens sollte er nicht mehr damit aufhören. Mit 19 gewann er den Titel »Mister California« und wurde professioneller Bodybuilder. Ihm gelangen ein paar ordentliche Platzierungen, eher er aufhörte und Personal Trainer wurde.

In dieser Zeit soll Piana seinem Körper mit Wachstumshormonen die grotesken Dimensionen gegeben haben, die ihn im Internet schließlich zum Star werden ließen. Auf Instagram hat er 1,2 Millionen Follower. Auch weil er Doping stets unverblümt eingestand. Seinen 970 000 Youtube-Abonnenten riet er 2016 dennoch in einem Video von Anabolika ab: »Bleibt natürlich!« Dopen müsse aber, wer professioneller Bodybuilder werden wolle. Vor zwei Wochen kippte der 150-Kilo-Koloss (jüngstes Ziel: Oberarme dicker als der Kopf!) vom Stuhl, als ihm seine Freundin die Haare schnitt. Rich Piana fiel ins Koma, aus dem er nicht mehr erwachte. jig

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